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April 1971 

Willkommen in der Raumfahrtchronik, dem Herzstück von Olafs Raumfahrtkalender. Für den gewählten Zeitraum finden sich sich hier aktuell 16 Einträge (von 7838), chronologisch sortiert.

01.04.1971

01.04.1971

Die sehr erfolgreichen US amerikanisch-​kanadischen Untersuchungen der Ionosphäre wurden ab dem 01.04.1971 mit dem Satelliten ISIS 2 (ISIS-​B) fortgesetzt. Eine Delta-​E1 der NASA brachte ihn von der Vandenberg AFB aus auf eine polare Umlaufbahn. Diese war so gewählt worden, daß sie Untersuchungen der besonders interessanten F-​Schicht der Ionosphäre nach dem „topside sounder“ Verfahren erlaubte. Der Satellit verfügte über zwei Ionensonden, Teilchendetektoren, ein Ionen-​Massenspektrometer, einen Potential-​Analysator, einen Baken-​Sender, ein Experiment zum Kosmischen Mehr…

01.04.1971

01.04.1971

Mit dem Start von Kosmos 402 setzte die Sowjetunion am 01.04.1971 die Erprobung ihrer neuen maritimen Aufklärungssatelliten vom Typ US-​A (Управляемый Спутник — Активный) fort. Diese in den USA als RORSAT (Radar Ocean Reconnaissance Satellite) bezeichneten Satelliten verfügten über ein großes Seitensichtradar, dessen gewaltiger Energiebedarf beim damaligen Stand der Technik nur aus einem Kernreaktor gedeckt werden konnte. Nach einer Serie von Systemtests mit chemischen Energiequellen an Bord begann 1970 mit Kosmos 367 Phase 3 des Testprogramms. Erstmals Mehr…

02.04.1971

02.04.1971

Unter der Bezeichnung Kosmos 403 startete die Sowjetunion am 02.04.1971 mit einer Woschod 11A57 Rakete vom Kosmodrom Plesetsk einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​2 M. Diese Satelliten mit dem Codenamen „Gektor“ und der Erzeugnisnummer 11F690 verfügten über ein Kamerasystem mit der Bezeichnung Ftor-​2R, das Übersichtsaufnahmen geringer Auflösung lieferte. Die Mission von Kosmos 403 dauerte die typischen zwölf Tage und schloß mit der Landung der Rückkehrkapsel ab. Mehr…

04.04.1971

04.04.1971

Einen umfangreichen Test ihres Antisatelliten-​Systems unternahm die Sowjetunion im April 1971. Dazu wurde am 04.04.1971 der Jagdsatellit Kosmos 404 mit einer Zyklon-​2 11K69 von Baikonur gestartet. Der I2P Satellit fing wenig später erfolgreich den Zielsatelliten Kosmos 400 ab, wobei eine Reihe neuer Verfahren erprobt wurden. Diesmal manövrierte der Jagdsatellit aus einem 148×632 km Ausgangsorbit auf eine Abfangbahn, die erstmals knapp unterhalb der des Zieles lag. Dabei wurden wohl auch neue Flugführungs– und Zielerfassungssysteme getestet. Der langsame Vorbeiflug dreieinhalb Stunden nach d Mehr…


07.04.1971

07.04.1971

Der funkelektronischen Aufklärung diente der Zelina-​D Satellit Kosmos 405, den eine Wostok 8A92M Rakete am 07.04.1971 von Plesetsk aus auf seine Bahn brachte. Zur Ausrüstung dieser Satelliten liegen bis heute keine verläßlichen Informationen vor, so daß über ihre Fähigkeiten wie bei ähnlichen US Satelliten nur Mutmaßungen existieren. Jedenfalls verfügten die Satelliten über ein nach sowjetischen Maßstäben extrem aufwendiges Orientierungs– und Stabilisierungssystem sowie eine 630 kg schwere „Spezialausrüstung“. Mehr…

14.04.1971

14.04.1971

Mit einer Woschod 11A57 Rakete startete am 14.04.1971 von Plesetsk ein Fotoaufklärungssatellit der dritten Generation, Typ Zenit-​4 M, Erzeugnis 11F692 (Codename „Germes“). Diese Satelliten waren begrenzt manövrierfähig und lieferten hochauflösende Aufnahmen, die mit einer Kapsel am Ende der Mission zur Erde zurückgeführt wurden. Der Flug von Kosmos 406 dauerte lediglich zehn Tage, womit er aus unbekannten Gründen unter den üblichen dreizehn Tagen blieb. Mehr…

15.04.1971

15.04.1971

Frankreich startete am 15.04.1971 mit einer Diamant-​B Rakete vom Startgelände Kourou in Französisch Guyana den Satelliten „Tournesol“ D-​2 A. Es war das erste Exemplar aus der verbesserten D-​2  Baureihe französischer Forschungssatelliten. „Tournesol“ verfügte über die bei einem französischen Satelliten erstmals eingesetzte Spinstabilisierung bei 180 min-​1 durch N2 Kaltgasdüsen sowie Sonnensensoren, die jedoch von den amerikanischen Space Technology Laboratories geliefert wurden. Die fünf Experimente an Bord dienten hauptsächlich der Unter Mehr…

17.04.1971

17.04.1971

Im Auftrag des sowjetischen meteorologischen Dienstes startete am 17.04.1971 mit einer Wostok 8A92M von Plesetsk ein weiterer operationeller meteorologischer Satellit unter der Bezeichnung Meteor-​1 8 . Wie seine Vorgänger verfügte er über zwei TV-​Kameras, wobei eine im IR-​Bereich arbeitete. Weiterhin lieferten vier verschiedene Sensoren Temperaturprofile und Werte zur Wasserdampfverteilung in der Atmosphäre. Die Auflösung der im sichtbaren Bereich des Spektrums arbeitenden TV-​Kamera betrug etwa 1,25 km, die der IR-​Kamera etwa 15 km. Die Daten wurden jew Mehr…

19.04.1971

19.04.1971

Ausdruck der Neuorientierung der sowjetischen Raumfahrt nach dem verlorenen „Wettlauf zum Mond“ war am 19.04.1971 in Baikonur der Start einer dreistufigen Proton-​K 8K82 K mit der ersten Orbitalstation der Raumfahrtgeschichte. Zu diesem Zeitpunkt liefen in der Sowjetunion zwei konkurrierende Projekte für eine bemannte Raumstation. Der militärische Entwurf „Almaz“ und der eher zivile „Sarja“. „Almaz“ wurde seit 1965 vom OKB-​52 (seit 1966 ZKBM) unter Wladimir N. Tschelomej entwickelt, doch der gesteckte Zeitplan konnte nicht gehalten werden. Und so erhielt das Mehr…

22.04.1971

22.04.1971

Der dritte Flug eines 1:3 Modells des perpektivisch geplanten bemannten Raumgleiters „Spiral“ fand am 22.04.1971 statt. Wie schon bei den vorangegangenen Flügen erfolgte der Start mit einer modifizierten R-​12  8K63 (SS-​12) Mittelstreckenrakete vom Testgelände Kapustin Jar. Da dieser Typ zu jener Zeit bereits nicht mehr produziert wurde, mußten die jeweiligen Exemplare aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und beim Hersteller in Omsk auf den 8K63 B Stand umgerüstet werden. BOR-​2  № 103 flog auf einer ballistischen Bahn Mehr…

22.04.1971

22.04.1971

Im Rahmen des Programms GAMBIT G³ des NRO startete am 22.04.1971 von der Vandenberg AFB eine Titan-​23 B Agena-​D der USAF. Ihre geheime Nutzlast war ein großer Fotoaufklärungssatellit mit KeyHole KH-​8  Kamerasystem. Bei einem Bahnperigäum von in diesem Fall nur 134 km lieferten die Satelliten primär extrem hochauflösende Aufnahmen ausgewählter Objekte. Diese wurden mit zwei Kapseln zur Erde zurückgeführt, die gewöhnlich noch in der Luft („mid-​air“) von Spezialflugzeugen abgefangen wurden. Die letzte von einem Satelliten des zweiten Bauloses von GAMBIT G³ Satelliten Mehr…

22.04.1971

22.04.1971

Der erste bemannte Start eines Sojus 7 K-​T Raumschiffs von Baikonur erfolgte am 22.04.1971 um 23:54 UTC und damit mit eintägiger Verspätung. Bereits am 20.04.1971 war die Besatzung von Sojus 10, Kommandant Wladimir Schatalow, Bordingenieur Alexej Jelissejew sowie Test-​Ingenieur und Forschungskosmonaut Nikolai Rukawischnikow der Presse vorgestellt worden. Der Start wurde für den nächsten Tag angekündigt, doch bei T-​1 min schwenkte einer der beiden Versorgungsmasten an der Startrampe nicht korrekt zurück. Um jedes Risiko zu Mehr…

23.04.1971

23.04.1971

Mit einer leichten Trägerrakete des Typs Kosmos-​3M 11K65M startete am 23.04.1971 von Plesetsk der militärische Kommunikationssatellit Kosmos 407. Der Satellit war vom Typ Strela-​2 M und zählte damit zu den Prototypen für ein Netz von jeweils drei Satelliten auf 120° zueinander versetzten Bahnen, die u.a. dem Kontakt zu sowjetischen KGB-​Agenten im Ausland dienen sollten. Offiziell war später die Rede von „Auslandskorrespondenten“… Die Informationsübermittlung erfolgte bei diesem System während des Überflugs nach dem „store-​dump“ Prinzip. Mehr…

24.04.1971

24.04.1971

Italiens dritter Forschungssatellit, San Marco 3 (SM 3), startete am 24.04.1971 mit einer Scout-​B Feststoffrakete der NASA von der vor der Küste Kenias verankerten Plattform „San Marco“. Der kugelförmige Satellit führte die erfolgreichen Studien seiner beiden Vorgänger zur Beschaffenheit der äquatorialen Atmosphäre oberhalb von 200 km Höhe fort. Ermittelt wurden insbesondere die Dichte, die Temperatur und die Zusammensetzung in Abhängigkeit von der solaren und geomagnetischen Aktivität. Im Gegensatz zu seinen ähnlich instrumentierten Vorläufern verfügte San Marco& Mehr…

24.04.1971

24.04.1971

Mit einer Kosmos-​2 11K63 Rakete wurde am 24.04.1971 von Plesetsk ein kleiner militärischer Satellit vom Typ DS-​P1-​Ju gestartet. Kosmos 408 zählte damit zu den JuRLS Satelliten der ersten Generation zur Kalibrierung von Bahnverfolgungsradars bzw. Radarsystemen des sowjetischen Raketenfrühwarn– und –abwehrsystems. Mehr…

28.04.1971

28.04.1971

Eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete brachte am 28.04.1971 von Plesetsk einen Satelliten vom Typ „Sfera“ (Erzeugnis 11F621) auf seine Bahn. Kosmos 409 diente geodätischen Vermessungen, wie sie beispielsweise zur Gewinnung von exakten Zieldaten für Interkontinentalraketen benötigt wurden. Detaillierte technische Angaben zum Aufbau der „Sfera“ Satelliten wurden bisher nicht veröffentlicht, lediglich daß sie ausschließlich den Doppler-​Effekt für ihre Messungen nutzten, ist bekannt. Mehr…