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Juni 1973 

Willkommen in der Raumfahrtchronik, dem Herzstück von Olafs Raumfahrtkalender. Für den gewählten Zeitraum finden sich sich hier aktuell 15 Einträge (von 7838), chronologisch sortiert.

05.06.1973

05.06.1973

Die kleinste Trägerrakete aus dem Inventar der sowjetischen Raketentruppen, eine Kosmos-​2 11K63, kam am 05.06.1973 zum Einsatz, um von Plesetsk eine Nutzlast des Typs DS-​P1-​Ju auf eine exzentrische Erdumlaufbahn zu befördern. Obwohl außer der üblichen Presseverlautbarung zum Start von Kosmos 562 keine Angaben zur Aufgabenstellung des Satelliten gemacht wurden, ist doch davon auszugehen, daß der Satellit als Zielobjekt für sowjetische Antiraketen– und Antisatelliten-​Radarsysteme diente. Dies war nämlich die primäre Bestimmung der Mehr…

06.06.1973

06.06.1973

Einen manövrierfähigen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​4 M (Erzeugnis 11F691 „Rotor“) startete die Sowjetunion am 06.06.1973 mit einer Woschod 11A57 Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. Kosmos 563 absolvierte einen zwölftägigen Flug, was knapp der üblichen Missionsdauer bei diesem Typ entsprach. In der Landesektion kehrten die hochauflösenden Fotos des Satelliten und die Kameraausrüstung zur Erde zurück. Mehr…

07.06.1973

07.06.1973

Nachdem ein erster Versuch gescheitert war, die verklemmte Solarzellenfläche der Raumstation Skylab bei einem Außenbordmanöver freizubekommen, bereiteten sich die Astronauten Charles Conrad und Joseph Kerwin auf einen neuen Versuch am 07.06.1973 vor. Sie verließen die Raumstation durch das Airlock Module und montierten zunächst eine Blechschere an eine 7,5 m lange Stange. Kerwin hielt die Stange in Richtung der verklemmten Solarzellenfläche, während sich sein Kollege Conrad bis zu jener verbogenen Aluminium Lasche begab, die mit der Schere abgetrennt werden sollte. Dort angekommen brachte Mehr…

08.06.1973

08.06.1973

Einen Cluster von insgesamt acht Kosmos Satelliten der Strela-​1 M Baureihe beförderte am 08.06.1973 eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom Startgelände Plesetsk auf die Umlaufbahn. Kosmos 564, Kosmos 565, Kosmos 566, Kosmos 567, Kosmos 568, Kosmos 569, Kosmos 570 und Kosmos 571 erreichten alle ähnliche Umlaufbahnen in 1.300 bis 1.500 km Höhe. Die Strela-​1 M Satelliten dienten der militärischen Kommunikation, wobei das gesamte Netzwerk wohl vom sowjetischen Geheimdienst KGB betrieben wurde. Mehr…

10.06.1973

10.06.1973

Die detaillierte Aufklärung ausgewählter Ziele von strategischem oder geheimdienstlichem Interesse erfolgte Anfang der 1970er Jahre in der Sowjetunion mit manövrierfähigen Satelliten des Typs Zenit-​4 M (Erzeugnis 11F691 „Rotor“). Am 10.06.1973 startete eine Woschod 11A57 Rakete mit einem solchen Satelliten, Kosmos 572, vom Kosmodrom Baikonur. Nach dreizehn Tagen kehrte die Landesektion des Satelliten mit der gesamten Kameraausrüstung und dem Filmmaterial zur Erde zurück. Mehr…

10.06.1973

10.06.1973

Radioastronomischen Untersuchungen diente der Forschungssatellit Explorer 49 (RAE-​B), der am 10.06.1973 mit einer Delta 1913 von Cape Canaveral gestartet wurde. Eine erste Kurskorrektur am 11.06.1973 gelang so präzise, daß die bereits berechnete zweite entfallen konnte. Am 15.06.1973 erreichte der zweite Radio Astronomy Explorer den vorgesehenen Mondorbit (selenozentrische Bahn) und umkreiste den Mond nun 1.123 bis 1.334 km Höhe. Außerhalb des irdischen Einflusses sollte der Satellit radioastronomische Untersuchungen der Planten, der Sonne und unserer Galax Mehr…

12.06.1973

12.06.1973

Ein weiterer Infrarot-​Frühwarnsatellit aus dem IMEWS Programm (Integrated Missile Early Warning System) wurde am 12.06.1973 mit einer Titan-​23 C von Cape Canaveral gestartet. Der Satellit erreichte kurze Zeit später seine geostationäre Umlaufbahn. Die genaue anfängliche Position fiel jedoch unter die Geheimhaltung. Vermutlich war der Satellit anfangs über dem Indischen Ozean stationiert, später lag die Position offensichtlich bei 105° West. Damit konnte endlich eine Lücke im DSP System geschlossen werden. Denn bis zum Start von DSP F-​4  lag der westliche Pazi Mehr…

15.06.1973

15.06.1973

Nachdem sich die letzten sowjetischen Hoffnungen zerschlagen hatten, dem amerikanischen Skylab mit zwei Saljut Raumstationen während des Jahres 1973 Paroli bieten zu können, entstand der Plan, die absehbare Lücke bis zum nächsten Saljut Start mit mehreren Solo Flügen von Sojus Raumschiffen zu überbrücken. Das eröffnete zudem die Möglichkeit, das neue Sojus 7 K-​T Raumschiff, das speziell für die Bedürfnisse als Zubringer einer Raumstation modifiziert worden war, nochmals zu testen. Zunächst wurde aber ein unbemannter Erprobungsflug unternommen. Unter der Bezeichnu Mehr…

19.06.1973

19.06.1973

Zu einem Außenbordmanöver, das im Gegensatz zum vorangegangenen bereits in der ursprünglichen Missionsplanung der Skylab Missionen vorgesehen gewesen war, verließen die Astronauten Charles Conrad und Paul Weitz am 19.06.1973 die Raumstation. Weitz ersetzte dabei Joseph Kerwin, der nach dem ursprünglichen Plan diese Aufgabe übernehmen sollte. Ziel des Manövers war die Bergung von Filmkassetten aus dem ATM Solar Teleskop. Daneben war die Demontage von Materialproben von der Außenhülle des OWS vorgesehen und wurde auch planmäßig vorgenommen. Dabei bewährten sich die Fußtritte und Geländer an der Mehr…

20.06.1973

20.06.1973

Einen militärischen Navigationssatelliten des Typ „Saliv“ (später bekannt als „Parus“) für die Satellitenkonstellation Zyklon startete die Sowjetunion unter der Bezeichnung Kosmos 574 am 20.06.1973 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. Rund vier Wochen zuvor, am 25.05.1973, war ein anderer Start mit einem Satelliten dieses Typs noch gescheitert. Mit diesem Start begann erkennbar der Aufbau einer neuen Konstellation. Hatten bis dahin die Satelliten auf Bahnen mit 74° Bahnneigung operiert, flogen sie fortan mit einer höheren Inklination von knapp 83°. Mehr…

21.06.1973

21.06.1973

Unter der Bezeichnung Kosmos 575 startete die Sowjetunion am 21.06.1973 mit einer Woschod 11A57 Rakete von Plesetsk einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​2 M. Diese Satelliten mit dem Codenamen „Gektor“ und der Erzeugnisnummer 11F690 verfügten über ein Kamerasystem mit der Bezeichnung Ftor-​2R, das in der Lage war, Übersichtsaufnahmen geringer Auflösung anzufertigen. Typischerweise dauerte die Mission eines solchen Satelliten zwölf Tage und so endete auch jene von Kosmos 575 nach dieser Zeitspanne mit der Landung der Rückke Mehr…

22.06.1973

22.06.1973

Die Skylab 2 Mission näherte sich am 22.06.1973 nach 28 Tagen ihrem Ende. Charles Conrad, Joseph Kerwin und Paul Weitz deaktivierten die letzten Systeme des Skylab und schlossen sämtliche Luken hinter sich. Nach Überwindung einiger kleinerer Probleme mit der Kreiselnavigation des Raumschiffs legten die drei Astronauten am 22.06.1973 um 08:55 UTC schließlich von der Raumstation ab. Conrad umkreiste dann auf Wunsch der Flugleitung noch einmal die Raumstation, wobei die Film– und Fernsehkameras speziell den Parasol und die eine entfaltete Solarzellenfläche aufnahmen. Nach rund einer hal Mehr…

26.06.1973

26.06.1973

Bei den Vorbereitungen zum Start eines funkelektronischer Aufklärungssatelliten des Typs Zelina-​OM (nach anderen Quellen Zelina-​OK) mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete kam es am 26.06.1973 in Plesetsk zu einem folgenschweren Zwischenfall. Wegen technischer Probleme war der Start bereits abgesagt, als Oxidator und Treibstoff der Rakete auf Rampe 1 von Startkomplex 132 unkontrolliert in Kontakt miteinander gerieten und sich entzündeten. Neun Mann des Bodenpersonals kamen bei der Katastrophe ums Leben. In den offiziellen Chroniken der Mehr…

26.06.1973

26.06.1973

Der Start eines Hochleistungs-​Fotoaufklärungssatelliten aus dem Keyhole KH-​8  GAMBIT G³ Programm scheiterte am 26.06.1973. Nach einem zunächst erfolgreichen Start der Titan-​24 B Agena-​D von der Vandenberg AFB versagte ein pneumatisches Ventil in der Agena-​D Oberstufe, woraufhin der Tank zwölf Sekunden nach dem Abheben zerrissen wurde. Der Satellit erreichte keine Umlaufbahn. Nach der, trotz technischer Probleme, sehr erfolgreichen Mission 4338, war der Verlust dieses Satelliten umso bedauerlicher. Mehr…

27.06.1973

27.06.1973

Eine Sojus-​M 11A511M Rakete brachte am 27.06.1973 von Plesetsk mit Kosmos 576 einen Fotoaufklärungssatelliten vom Typ Zenit-​4 MT (Erzeugnis 11F629 „Orion“) auf seine Bahn. Während seiner zwölftägigen Mission fertigte dieser Bildmaterial geringer Auflösung für geodätische und kartografische Zwecke an. Das Bildmaterial kehrte zum Ende der Mission wie bei anderen Zenit Miodellen auch in der großen Landesektion zur Erde zurück, wobei in einigen Fällen zuvor eine „Kapsel“ abgetrennt wurde. Nach heutigen Erkenntnissen verbargen sich darunter sowohl Batterie-​Module als Mehr…