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Juni 1982 

Willkommen in der Raumfahrtchronik, dem Herzstück von Olafs Raumfahrtkalender. Für den gewählten Zeitraum finden sich sich hier aktuell 18 Einträge (von 7838), chronologisch sortiert.

01.06.1982

01.06.1982

Der kleine militärische Kommunikationssatellit Kosmos 1371 wurde am 01.06.1982 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom nordrussischen Kosmodrom Plesetsk gestartet. Es handelte sich um einen Satelliten der Strela-​2  bzw. Strela-​2 M Baureihe, von denen jeweils drei Stück auf 120° zueinander versetzten Bahnen kreisten und ein System bildeten, über das der Kontakt zu sowjetischen KGB-​Agenten im Ausland aufrechterhalten wurde. Die Informationsübermittlung erfolgte bei diesem System nach dem „store-​dump“ Prinzip, d.h. Nachrichten wurden beim Überf Mehr…


01.06.1982

01.06.1982

Ein sowjetischer maritimer Radaraufklärungssatellit des Typ US-​A oder US-​AM (Erzeugnis 17F16?) startete am 01.06.1982 vom Kosmodrom Baikonur. Eine Zyklon-​2 11K69 brachte den großen Satelliten als Kosmos 1372 auf eine zunächst erdnahe Umlaufbahn. Hier wurde der kleine, aber immerhin rund 5 kW leistende Kernreaktor des Satelliten aktiviert, der die notwendige Energie für den Betrieb eines großen Seitensichtradars lieferte. Rund zwei Monate lieferte der Satellit Tag und Nacht Aufklärungsdaten über die Position von NATO Schiffsverbänden, spe Mehr…


02.06.1982

02.06.1982

Kosmos 1373 lautete die Bezeichnung für einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​6  (Codename „Argon“, Erzeugnisnummer 11F645), der am 02.06.1982 mit einer Sojus-​U 11A511U von Baikonur gestartet wurde. Der Satellit flog ausgehend von einer niedrigen Parkbahn eine typische 14-​tägige Mission, an deren Ende die große Landesektion mit der Kameraausrüstung und dem Filmmaterial, Übersichtsaufnahmen geringer bis mittlerer Auflösung, aus dem höheren Arbeitsorbit zur Erde zurückkehrte.

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03.06.1982

03.06.1982

Erstmals erprobte die Sowjetunion am 03.06.1982 das Modell einer geflügelten Raumfähre bei einer Orbitalmission im Rahmen des Kosmos Programms (am 05.12.1980 war bereits ein suborbitaler Flug unternommen worden). Eine spezielle Modifikation der Kosmos-​3M 11K65M Rakete, die Kosmos 11K65MP5, startete an diesem Tag vom ältesten sowjetischen Kosmodrom, Kapustin Jar. Ihre Nutzlast erhielt den nichtssagenden Namen Kosmos 1374. Der Auftriebskörper vom Typ BOR-​4  (Abk. von russ. Беспилотный Орбитальный Ракетоплан — dt. svw. unbemanntes Raketenflugzeug), den sie beförderte, Mehr…


06.06.1982

06.06.1982

Einen Test ihres Anti-​Satelliten Waffensystems bereitete die Sowjetunion im Juni 1982 vor. Zunächst wurde mit Kosmos 1375 der Zielflugkörper gestartet. Eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete brachte den DS-​P1-​M „Tjulpan“ Satelliten am 06.06.1982 von Plesetsk aus auf seine Bahn in 1.000 km Höhe, vergleichbar derjenigen amerikanischer Transit Navigationssatelliten, die eines der bevorzugten Ziele im Falle eines Krieges sein würden (die neuen Navstar Satelliten lagen außerhalb der Reichweite des Systems). Der Start war nach mehr als elf Jahren der letzte Einsatz eines Satellit Mehr…


08.06.1982

08.06.1982

Einen zivilen Erderkundungssatelliten Resurs-​F1  (Erzeugnis 17F41) startete die Sowjetunion am 08.06.1982 mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. In den 1980er Jahren wurden diese Satelliten von der Sowjetunion regelmäßig eingesetzt. Sie verfügten meist über drei Kamerasysteme, darunter die topografische Kamera KATE-​200  (10 bis 12 m Auflösung) und das hochauflösende KFA-​1000  System (6 bis 8 m Auflösung). Als drittes System kam eine stellare Kamera zur Orientierung zum Einsatz. Von den Kameras fl Mehr…


08.06.1982

08.06.1982

Als Kosmos 1377 gelangte am 08.06.1982 von Baikonur ein moderner militärischer Fotoaufklärer auf seine Bahn. Die Nutzlast der Sojus-​U 11A511U Rakete bestand aus einem Jantar-​4K1  Satelliten (Codename „Oktan“), der 44 Tage lang hochauflösende Aufklärungsfotos anfertigte, von denen ein Teil noch im Verlauf der Mission in zwei kleinen Rückkehrkapseln zur Auswertung zurückgeführt wurde. Der Hauptteil des Filmmaterials folgte bei Abschluß der Mission in der großen Landesektion, welche auch die Kameraausrüstung mit der Schemtschug-​18  Hauptkamera Mehr…


09.06.1982

09.06.1982

Der Satellitenbetreiber Western Union ließ am 09.06.1982 von der NASA seinen fünften Satelliten starten. Eine Delta 3910 PAM-​D beförderte Westar 5 auf eine Transferbahn, ein Star-​30  Triebwerk besorgte schließlich den Einschuß in eine angenäherte Synchronbahn. Die letzten Bahnkorrekturen erfolgten unter Einsatz der Bordtriebwerke. Der spinstabilisierte HS-​376  Satellit wurde über 123° West stationiert und versorgte von dieser Position bis 1992 Alaska, Hawaii, Puerto Rico und die Jungferninseln mit TV-​Programmen. Jeder der 24 C-​Band Kanäle Mehr…


10.06.1982

10.06.1982

Ein Satellit zur elektronischen Aufklärung des Typs Zelina-​D (Erzeugnis 11F619 „Ikar“) startete am 10.06.1982 als Kosmos 1378 vom Kosmodrom Plesetsk. Diese seinerzeit modernsten sowjetischen Satelliten ihrer Art erforderten mit der Zyklon-​3 11K68 eine leistungsfähige Trägerrakete. Daran läßt sich der Umfang der elektronischen Ausrüstung an Bord erahnen. Details unterliegen jedoch noch heute der Geheimhaltung, lediglich das Äußere der Zelina-​D Satelliten wurden inzwischen bekannt.

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12.06.1982

12.06.1982

Der Start einer Sojus-​U 11A511U Rakete scheiterte am 12.06.1982 nach 49,4 s Flug. Die Unfalluntersuchung nach dem Start ergab, daß sich wohl wegen eines Fehlers bei der Startvorbereitung eine Abdeckung geöffnet hatte, die Teile des elektrischen Systems vor der Hitze der Triebwerke hätte schützen sollen. Ein Steckverbinder verlor die Isolierung und leitete für Sekundenbruchteile ein Signal durch, das die Notabschaltung aller Triebwerke von Erst– und Zweitsufe auslöste. Glücklicherweise war die Rakete zu diesem Zeitpunkt schon weit genug vom Startkomplex entfernt, um beim Absturz noch Schaden Mehr…


18.06.1982

18.06.1982

Einer der Höhepunkte eines mehrwöchigen umfangreichen Manövers der sowjetischen Streitkräfte war am 18.06.1982 der Start einer Zyklon-​2 11K69 Rakete mit dem Jagdsatelliten Kosmos 1379. In Baikonur standen in den 1980er Jahren Zyklon-​2  Raketen bereit, innerhalb von 90 min eine solche Mission zu starten. Der Start von Kosmos 1379 diente somit auch der Überprüfung der Einsatzbereitschaft nach längerer Lagerung von Rakete und Nutzlast. Im Rahmen der Manöver waren bereits mehrere Interkontinentalraketen sowie U-​Boot und landgestützte ballistische Raketen gestartet, ebe Mehr…


18.06.1982

18.06.1982

Vermutlich auch Bestandteil der gerade laufenden sowjetischen Manöver war der Start von Kosmos 1380 am 18.06.1982 in Plesetsk. Ebenso wichtig wie die mit Kosmos 1379 demonstrierte Fähigkeit, gegnerische Satelliten zu zerstören, war die Fähigkeit eigene Verluste an Satelliten rasch auszugleichen. Mit dem Start dieser Kosmos-​3M 11K65M Rakete konnte der Nachweis aber nicht erbracht werden. In der Flugphase unter geringem Schub der Zweitstufe (eine Besonderheit der Kosmos-​3 M) brach ein Ventil-​Schieber. Daraufhin konnte das Vollschub-​Regime nicht wieder etabliert werde Mehr…


18.06.1982

18.06.1982

Ein Fotoaufklärungssatellit des Typs Zenit-​6  gelangte am 18.06.1982 unter der Bezeichnung Kosmos 1381 mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete von Baikonur auf seine Bahn. Dieses Satellitenmodell repräsentierte die dritte Generation sowjetischer Fotoaufklärer zur Gewinnung geringauflösender Übersichtsaufnahmen (Erzeugnis 11F645, Codename „Argon“). Kosmos 1381 operierte der Aufgabenstellung entsprechend auf einem vergleichsweise hohen Orbit und kehrte nach dreizehn Tagen zur Erde zurück.

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24.06.1982

24.06.1982

Die Flüge internationaler Besucher zu sowjetischen Raumstationen wurden auch nach dem Start von Saljut 7 fortgesetzt. Und gleich die erste derartige Mission bedeutete eine international beachtete Premiere. Denn diesmal stammte der Forschungskosmonaut in der Gastmannschaft nicht aus einem der sozialistischen Interkosmos Länder. Im April 1979 hatten Frankreichs Präsident Giscard d’Estaing und der sowjetische Staats– und Parteichef Leonid I. Breschnew den Flug eines „Spationauten“ vereinbart. Die Bedeutung, die diesem Flug von sowjetischer Seite beigemessen wurde, ve Mehr…


25.06.1982

25.06.1982

Das sowjetische System von IR-​Frühwarnsatelliten wurde am 25.06.1982 verstärkt, als eine Molnija-​M 8K78M mit Block-​2BL den Satelliten Kosmos 1382 vom Kosmodrom Plesetsk startete. Der „Oko“ Satellit ersetzte seinen Vorgänger Kosmos 1223. Mit ihren Detektoren und einem großen Infrarot-​Teleskop kreisten die Satelliten der „Oko“ Klasse auf hochelliptischen Umlaufbahnen und waren eine wichtige Komponente des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems. Neben einigen konstruktiven und systembedingten Nachteilen im Vergleich zu den US amerikanischen DSP Satelliten konnte die Lebensdauer der Satelliten abe Mehr…


27.06.1982

27.06.1982

Der vierte und letzte Testflug des Shuttle Erprobungsprogramms begann am 27.06.1982. In nur 42 Tagen war die „Columbia“ nach ihrem letzten Flug auf die neue Mission vorbereitet worden. Trotz einiger Probleme gelang die Demonstration der raschen Wiedereinsetzbarkeit des Space Shuttle nach der Rückkehr von einer Mission. Unerwartete Mehrarbeit bereiteten heftige Regenfälle und Hagelschauer, die bei den Startvorbereitungen über der „Columbia“ niedergingen. Die porösen Hitzeschutzkacheln saugten sich voll Wasser und die Hagelkörner beschädigten den Hitzeschild. Zahlreiche Absplitterungen mußten Mehr…


29.06.1982

29.06.1982

Der erste Satellit einer neuen Zweckbestimmung startete am 29.06.1982 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom nordrussischen Plesetsk. Unter der Bezeichnung Kosmos 1383 verbarg sich ein ziviler Navigationssatellit mit einem zusätzlichen Empfänger für die Signale von Notrufbaken, die beispielsweise von Flugzeugen, Schiffen oder Expeditionsteilnehmern mitgeführt wurden. In internationalen Vereinbarungen hatten sich die Sowjetunion und die USA verpflichtet, Satelliten bereitzustellen, die diese Notsignale empfangen und an Bodenstationen weltweit übermitteln können. Eine Auswertung der Signale li Mehr…


30.06.1982

30.06.1982

Unter der Bezeichnung Kosmos 1384 gelangte am 30.06.1982 von Plesetsk mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete ein Fotoaufklärungssatellit des Typs Jantar-​2 K (Erzeugnis 11F624, Codename „Feniks“) auf seine Bahn. Sein leistungsfähiges Kamerasystem in Verbindung mit einem präzisen Lagekontrollsystem und dem modernen Bordcomputer machten diesen Satellitentyp zu einem sehr effektiven Aufklärungsinstrument. Eine höhere Flexibilität gegenüber der Zenit Baureihe bedeuteten auch die zwei kleinen Filmrückkehrkapseln SpK, die in der Regel nach einem und zwei Dritteln der Missionsda Mehr…