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Juli 1976 

Willkommen in der Raumfahrtchronik, dem Herzstück von Olafs Raumfahrtkalender. Für den gewählten Zeitraum finden sich sich hier aktuell 18 Einträge (von 7835), chronologisch sortiert.

01.07.1976

01.07.1976

Der Start eines Molnija-​2  Kommunikationssatelliten (Erzeugnis 11F628) scheiterte am 01.07.1976 in der letzten Phase des Aufstiegs. Die Molnija-​M 8K78M mit Block-​ML Bugsierstufe stieg zunächst vom Kosmodrom Plesetsk ohne Probleme auf und lieferte die Nutzlast in einem erdnahen Orbit ab. Doch die Brennsequenz der vierten Stufe, die den Satelliten auf einen hochelliptischen Orbit mit zwölf Stunden Umlaufzeit befördern sollte, konnte nicht initiiert werden. Statt bei knapp 40.000 km lag das Apogäum schließlich bei nur rund 900 km. Viel zu wenig für jedwede prak Mehr…

02.07.1976

02.07.1976

Die Erprobung eines neuen Modells maritimer Aufklärungssatelliten wurde ab dem 02.07.1976 durch die Sowjetunion fortgesetzt. An diesem Tag startete eine Zyklon-​2 11K69 Rakete von Baikonur und beförderte den US-​P Satelliten Kosmos 838 auf eine erdnahe Bahn, aus der dieser auf den Arbeitsorbit in 440 km Höhe manövrierte. Von dort aus überwachte der Satellit mit einer gewaltigen X-​förmigen Antenne den Funkverkehr gegnerischer Schiffsverbände. Die Analyse der aufgefangenen Signale ließ mindestens Rückschlüsse auf den Typ der Schiffs und natürlich seine Position Mehr…

06.07.1976

06.07.1976

Zwei Wochen nachdem die Raumstation Saljut 5 ihren Orbit erreicht hatte, folgte an Bord von Sojus 21 ihre erste Besatzung. Dieses spezifische Raumschiff war ursprünglich vorgesehen gewesen, die erste Mission zur nächsten (zivilen) Raumstation Saljut 6 zu fliegen. Nachdem aber Ende 1975 mit einem eigentlich für einen Flug zu Saljut 5 gebauten Raumschiff ein Dreimonatsflug zu Saljut 4 unternommen worden war (Sojus 20), war das Raumschiff mit der Bordnummer 41 seinerseits „umgewidmet“ worden. Ohne Probleme beförderte die am 06.07.1976 um 12:09 UTC von Baikonur g Mehr…

08.07.1976

08.07.1976

Eine Titan-​IIID Rakete kam zum Einsatz, um am 08.07.1976 von der Vandenberg AFB einen „Big Bird“ Satelliten und mindestens zwei sekundäre Nutzlasten auf ihre Bahnen zu befördern. Ausgerüstet mit zwei Kameras von 1,52 m Brennweite lieferten die KeyHole KH-​9  Satelliten Aufnahmen von bis zu 0,6 m Auflösung. Die Fotos konnten nun mit fünf Landekapseln zur Erde zurückgeführt werden. Dank der enormen Ausmaße der Satelliten konnten große Treibstoffvorräte mitgeführt und damit umfangreiche Bahnmanöver über einen langen Zeitraum unternommen werden. Verantwortli Mehr…

08.07.1976

08.07.1976

Mitte 1976 setzte die Sowjetunion die Erprobung ihres experimentellen Anti-​Satelliten Waffensystems fort. Zunächst wurde wie üblich mit Kosmos 839 das Zielobjekt gestartet. Eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete brachte den DS-​P1-​M „Tjulpan“ Satelliten am 08.07.1976 von Plesetsk aus auf eine ungewöhnliche Bahn. Diese verlief zwischen knapp 900 und 2.100 km Höhe. Auch dauerte es diesmal zwei Wochen bis zum Start des „Killersatelliten“. Das Abfangmanöver konnte von westlichen Bodenstationen nicht beobachtet werden. Doch russische Quellen führen die Mission als Erfolg. Mehr…

08.07.1976

08.07.1976

Zu den ersten Staaten, die die Möglichkeiten eines Netzes von Kommunikationssatelliten für den Nachrichtenaustausch innerhalb der Landesgrenzen erkannten, gehörte in den 1970er Jahren ausgerechnet das Entwicklungsland Indonesien. Angesichts der gewaltigen Fläche, über die sich das Inselreich erstreckte, waren Satelliten aber auch die einzige Möglichkeit, selbst entlegene Landesteile zu erreichen. Im Februar 1975 vergab die indonesische Regierung daher an die Hughes Aircraft Company den Auftrag über die Lieferung von zwei baugleichen HS-​333  Satelliten, einer zentralen Mehr…

14.07.1976

14.07.1976

Unter der Bezeichnung Kosmos 840 startete die Sowjetunion am 14.07.1976 mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete von Plesetsk einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​2 M. Diese Satelliten mit dem Codenamen „Gektor“ und der Erzeugnisnummer 11F690 verfügten über ein Kamerasystem mit der Bezeichnung Ftor-​2R3 , das Übersichtsaufnahmen geringer Auflösung lieferte. Kosmos 840 flog offenbar eine Routinemission, die nach zwölf Tagen mit der Landung der Rückkehrkapsel endete. Mehr…

15.07.1976

15.07.1976

Mit einer leichten Trägerrakete des Typs Kosmos-​3M 11K65M startete am 15.07.1976 von Plesetsk der militärische Kommunikationssatellit Kosmos 841. Der Satellit war vom Typ Strela-​2 M und gehörte zu einem Netz von jeweils drei Satelliten auf 120° zueinander versetzten Bahnen, die den Kontakt zu sowjetischen KGB Agenten im Ausland aufrecht erhielten. Die Übermittlung der verschlüsselten Informationen erfolgte bei diesem System während des Überflugs nach dem „store-​dump“ Prinzip, d.h. Nachrichten wurden beim Überflug einer Zielregion bzw. Bodenstation empfangen, zwis Mehr…

20.07.1976

20.07.1976

Eigentlich wollte die US Raumfahrtbehörde den amerikanischen Nationalfeiertag 1976, das „Bicentennial“, zu einem besonderen Spektakel nutzen. Für den 04.07.1976 war nämlich die Landung der Marssonde Viking 1 geplant. Doch bei der näheren Erkundung des Landegebietes zeigte sich, daß die Region nicht so eben war, wie man aufgrund der vorliegenden Mariner Fotos angenommen hatte. Daher nahm die Suche nach einem geeigneten Landegebiet nun unerwartet viel Zeit in Anspruch. Niemand wollte riskieren, daß Viking 1 in einem Krater oder auf einem Felsbrocken niedergehen würde. Eine Auswertung d Mehr…

21.07.1976

21.07.1976

Eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete brachte am 21.07.1976 von Plesetsk einen Satelliten des Typs „Sfera“ (Erzeugnis 11F621) auf seine Bahn. Kosmos 842 diente geodätischen Vermessungen, wie sie beispielsweise zur Gewinnung von exakten Zieldaten für Interkontinentalraketen benötigt wurden. Technische Angaben zum Aufbau der „Sfera“ Satelliten wurden bisher nicht veröffentlicht, lediglich daß sie ausschließlich den Doppler-​Effekt für ihre Messungen nutzten, ist bekannt. Mehr…

21.07.1976

21.07.1976

Knapp zwei Wochen, nachdem mit Kosmos 839 das Zielobjekt seine Umlaufbahn erreicht hatte, startete am 21.07.1976 von Baikonur eine Zyklon-​2 11K69 Rakete mit dem IS-​A Jagdsatelliten Kosmos 843. Der Satellit erreichte eine relativ erdnahe vorläufige Umlaufbahn. Weitere Beobachtungen westlicher Bahnverfolgungsstationen wurden bisher nicht bekannt. Sowjetisch-​russische Quellen listen das Abfangmanöver von Kosmos 843 aber als Erfolg auf, obwohl sein Ziel auf einer Bahn mit einem weitaus höheren Apogäum kreiste. Daher ist davon auszugehen, daß der Satellit d Mehr…

22.07.1976

22.07.1976

Der fünfte Testflug eines Jantar-​2 K Fotoaufklärungssatelliten begann am 22.07.1976, als eine Sojus-​U 11A511U Rakete von Plesetsk abhob. Sie brachte Kosmos 844 auf den vorgesehenen leicht exzentrischen Orbit. Doch ließ sich eine der Solarzellenflächen nicht entfalten. Damit konnte die vorgesehene Mission nicht absolviert werden. Schließlich wurde am 25.07.1976 die Selbstzerstörung des offenbar nicht mehr kontrollierbaren Satelliten ausgelöst. Die Serie von Fehlschlägen bei der Erprobung des vom Militär dringend erwarteten neuen Satellitenmodells setzte sich damit Mehr…

22.07.1976

22.07.1976

An Bord Atlas-​SLV3D Centaur-​D1AR Rakete der NASA startete am 22.07.1976 von Cape Canaveral der Kommunikationssatellit Comstar D-​2  (auch Comstar 1 B oder Comstar 2) des US-​Unternehmens Comsat General Corporation. Für die Durchführung des Starts erhielt die NASA mehr als 22 Mio. $. Die Kapazitäten des Satelliten wurden nach dem Erreichen der vorgesehenen Orbitalposition von der Telefongesellschaft AT&T gemietet. Zu diesem Zeitpunkt lag noch nicht einmal eine genehmigte Frequenzplanung der FCC vor. Die von Hughes gebauten Comstar-​Satelliten, Mehr…

23.07.1976

23.07.1976

Der Start einer Molnija-​M 8K78M mit Block-​ML am 23.07.1976 vom nordrussischen Kosmodrom Baikonur diente dem Transport des Kommunikationssatelliten Molnija-​1 35  auf die charakteristische hochelliptische Umlaufbahn. Der Satellit übernahm primär nationale Aufgaben, wie die Übertragung von Funkdiensten sowie von Radio– und TV-​Programmen im „Orbita“ Netzwerk, diente aber auch der militärischen Kommunikation zwischen Stützpunkten. Außerdem wurden einige der Satelliten für den internationalen Austausch von Nachrichten und Programmen genutzt. Mehr…

27.07.1976

27.07.1976

Bei dem kleinen Satelliten der Kosmos Serie, den eine Kosmos-​3M 11K65M Rakete am 27.07.1976 von Plesetsk startete, handelte es sich um eine Plattform zur funkelektronischen Aufklärung. Kosmos 845 zählte zur Zelina-​OM Serie (Erzeugnis 11F616M), die ein im Winkel von 45° gestaffeltes Netzwerk bildeten. Dieses ermöglichte eine einfache globale Überwachung der Funkemissionen. Zur Leistungsfähigkeit dieses frühen sowjetischen Systems liegen bis heute keine verläßlichen Informationen vor, vermutlich waren die Kapazitäten aber doch sehr begrenzt. Mehr…

27.07.1976

27.07.1976

Eine Serie von sechs Starts innerhalb des Interkosmos Programms der sozialistischen Staaten ging am 27.07.1976 zu Ende. An diesem Tag brachte eine in Kapustin Jar gestartete Kosmos-​3M 11K65M Rakete Interkosmos 16 auf seine Bahn. Ein Jahr zuvor war der Start eines baugleichen DS-​U3-​IK Satelliten noch gescheitert. IK-​16  schloß das mit IK-​1  1969 begonnene Forschungsprogramm zur Untersuchung solarer UV– und Röntgenstrahlungseinflüsse auf die Hochatmosphäre nun erfolgreich ab. An der Ausrüstung des Satelliten ware Mehr…

29.07.1976

29.07.1976

Das fünfte und letzte Exemplar aus der ITOS Serie (Improved Tiros Operational Satellite) meteorologischer Satelliten startete am 29.07.1976 mit einer Delta 2310 von der Vandenberg AFB. ITOS-​H bzw. NOAA 5 operierte auf einer sonnensynchronen Polarbahn in 1.500 km Höhe. Von hier aus übertrug der Satellit vielfältige Sensordaten zum Wettergeschehen. Er sondierte die globalen atmosphärischen Temperaturen und lieferte hochauflösende Aufnahmen der Wolkenbedeckung im Infrarot-​Bereich. Ausgerüstet war NOAA 5 dazu mit 2× Very High Resolution Radiometer (VHRR), Mehr…

29.07.1976

29.07.1976

Einen Navigationssatelliten vom Typ Saliv oder Erzeugnis 11F617 (bekannter unter den Namen Parus bzw. Zyklon) startete die Sowjetunion am 29.07.1976 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. 1973 und 1974 hatte die Sowjetunion zwei Systeme (Zyklon und Zyklon-​B) aus jeweils drei Saliv bzw. Parus Satelliten aufgebaut bei einem Bahnabstand von jeweils 60°. Kosmos 846 zählte zu den letzten Exemplaren, mit denen die Ursprungskonstellation nochmal aufgefrischt wurde. Mehr…