Address:
Delta-M mit Intelsat III F1
Der erste Vertreter einer neuen Generation geostationärer Kommunikationssatelliten, Intelsat III, startete am 19.09.1968 von Cape Canaveral. Obwohl die Abmessungen gegenüber dem Typ Intelsat II nicht wesentlich verändert waren, boten die neuen Satelliten doch eine völlig neue Qualität. Sie verfügten über ein entdralltes Antennensystem und erheblich gößere Übertragungskapazitäten. Übertragen werden konnten beispielsweise 1.200 bis 1.500 Telefongespräche oder vier TV-​Programme, aber auch Kombinationen aus beidem. Bei einer projektierten aktiven Lebensdauer von fünf Jahren waren erheblich größere Treibstoffvorräte erforderlich und Triebwerke, die eine ständige Korrektur des Orbits ermöglichten. Erstmals setzte der Hersteller TRW daher auf ein Hydrazin-​Triebwerk für Bahnmanöver und –korrekturen. Neu war auch die Einbeziehung internationaler Partner in das Projekt. Ab dem fünften Exemplar waren als Zulieferer u.a. MATRA (Frankreich), ERNO und SEL (Deutschland), MELCO (Japan) und HSD (Großbritannien) eingeplant. Beim ersten Start versagte allerdings die neue Delta-​M Trägerrakete mit Intelsat III F-​1  (Intelsat 3 A), geriet nach 20 s erkennbar vom Kurs ab und begann unter der aerodynamischen Belastung nach 102 s auseinanderzuberechen. Nach 108 s Flug wurde auf Kommando des Sicherheitsoffiziers in 24 km Höhe die Sprengung ausgelöst. Die genaue Ursache konnte auch nach monatelanger Untersuchung der Telemetriedaten und geborgener Trümmer nicht eindeutig bestimmt werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte sich ein Kabel im Steuerungssystem der Erststufe gelöst. Nicht ausgeschlossen werden konnte aber auch ein Defekt unmittelbar im Referenzkreisel für die Nickachse. Da dieser sich nicht unter den geborgenen Trümmern befand, mußte die Frage offen bleiben.