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„Sabijaka“ in der Bion 9 Versuchsapparatur
„Shakonja“ in seinem Konturensitz

Kosmos 2044 bzw. Bion 9 lautete die Bezeichnung für einen Satelliten zu biologisch-​medizinischen Forschungen, der am 15.09.1989 vom Kosmodrom Plesetsk mit einer Sojus-​U 11A511U startete. Ursprünglich war der Beginn der Mission auf den 08.09.1989 terminiert gewesen, doch nur Stunden vor dem Starttermin wurde ein Kurzschluß in einer der Batterien des Satelliten entdeckt. Die Experimentatoren im In– und Ausland mußten informiert werden, woraufhin diese teils neue Versuchstiere einfliegen lassen mußten. Was sich damals angesichts der gerade erst beginnenden systemübergreifenden Zusammenarbeit nicht ganz einfach gestaltete. Dennoch war man rechtzeitig vor dem neuen Startversuch bereit. Insgesamt 29 Experimente von Wissenschaftlern aus der Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, Rumänien, der DDR, Kanada, Großbritannien, der ESA, der NASA und natürlich aus der Sowjetunion befanden sich an Bord. Ein Großteil waren Wiederholungen der Experimente der Mission Kosmos 1887 aus dem Jahr 1987. Dessen Landekapsel hatte erst mit erheblicher Verspätung und unter widrigen Umständen geborgen werden können, so daß viele Ergebnisse der Forschungsreihen verfälscht waren. Außerdem hatte es Probleme mit dem Fütterungsmechanismus der Versuchstiere gegeben. Neben Ratten, Fischen, Insekten und pflanzlichen sowie tierischen Proben befanden sich diesmal die zwei Affen „Shakonja“ und „Sabijaka“ an Bord. Während zahlreiche implantierte Sensoren Daten zur Adaption der Affen an die Schwerelosigkeit lieferten, erforschte man an einigen der Ratten die Heilung von Knochenbrüchen unter kosmischen Bedingungen. Die Rückkehrsektion von Kosmos 2044 ging am 29.09.1989 sicher im Zielgebiet nieder und konnte diesmal rasch geborgen werden. Allerdings hatte es auch beim Flug von Bion 9 wieder einige technische Probleme gegeben, die drei Tage vor der geplanten Landung begannen. So traten Schwierigkeiten mit der Temperaturregelung auf (die Kabinentemperatur überstieg gegen Ende der Mission die 30 °C Marke), was zum Tod einiger kleinerer Versuchstiere führte und die Daten der mit ihnen verbundener Experimente ruinierte.
Mit diesem Start endete die Nutzung der Startrampe 17P32 № 1 auf Platz 41 in Plesetsk, der ältesten für Raketen der R-​7 Familie auf dem Kosmodrom. Am 17.03.1966 war von ihr Kosmos 112 gestartet, was bis heute als die Geburtsstunde des Kosmodroms Plesetsk gilt. Nach 317 Starts wurde nun auf die fällige General-​Instandsetzung verzichtet und die Installation stillgelegt.