Nach exakt 38 Jahren auf dem Meeresgrund in 4.700 m Tiefe erblickte die berühmte „Liberty Bell 7“ Kapsel von Virgil Grissom am 21.07.1999 wieder das Tageslicht. Nach seinem historischen ballistischen 15 min Raumflug, wäre Grissom 1961 beinahe ertrunken, als sich nach geglückter Landung unvermittelt die Ausstiegsluke absprengte und Wasser eindrang. Grissom konnte sich gerade noch schwimmend retten, bevor die Kapsel versank. Seither gab es immer wieder Pläne für eine Kapselbergung, wenn auch die NASA selbst kein Interesse zeigte. Im Frühjahr 1999 war dann endlich eine vom Fernsehsender „Discovery Channel“ finanzierte Expedition erfolgreich. Eine Auswertung der von der Expedition angefertigten Sonar Bilder zeigte achtzehn Objekte, die möglicherweise die Mercury MR-4 Kapsel darstellen konnten. Ein unbemannter Unterwasserroboter sollte Klarheit bringen. Bereits das erste Objekt erwies sich als Volltreffer. Aufrecht auf dem Meeresboden stehend wurde „Liberty Bell 7“ aufgefunden. Doch dann verschlechterte sich das Wetter und in rauher See ging das ROV verloren. Die Expedition mußte den Heimathafen anlaufen und es dauerte bis zum 01.07.1999, bis sie mit einem neugebauten ROV wieder in See stechen konnte. Dann, am 21.07.1999, ging ein 14-jähriger Traum von Expeditionsleiter Curt Newport in Erfüllung, als die Kapsel endlich auf dem Deck des Expeditionsschiffes stand. Die Suche nach der abgesprengten Luke, die Hinweise auf die Ereignisse fast vier Jahrzehnte zuvor hätte geben können, mußte leider aufgegeben werden.
Nach einer aufwendigen Restauration erfolgte ab 2000 die Ausstellung der „Liberty Bell 7“ im „Kansas Cosmosphere and Space Center ➚“, einem der Mit-Finanziers der Suchexpedition.