Zwei Jahre nach dem Start des ersten WorldView Erderkundungssatelliten erreichte mit WorldView 2 das nächste Exemplar sein Bahn. Auch dieser Satellit basierte auf der BCP-5000 Plattform von Ball Aerospace. Diesmal brachte die Delta 7920 Trägerrakete ihre Nutzlast von der Vandenberg AFB aus aber nicht auf eine sonnensynchrone Bahn in 450 km Höhe. Mit 770 km lag der Orbit von WorldView 2 erheblich höher. Dennoch sollte der Satellit Erdaufnahmen mit vergleichbarer Auflösung liefern: panchromatische Bilder mit 0,5 m Auflösung ergänzt von Multispektralinformationen mit 1,8 m Auflösung. Neben den üblichen Spektralbändern (rot, grün, blau und nahes Infrarot) deckten seine Sensoren auch vier neue Bereiche ab (engl. coastal, yellow, red edge und NIR-2). Damit ergänzte WorldView 2 nicht nur die Kapazitäten seines Vorgängers, sondern erweiterte sie auch signifikant. Dem kommerziellen Erfolg der Mission und der stetig steigenden Nachfrage trug der Betreiber, die DigitalGlobe Inc., im August 2010 Rechnung mit der Bestellung eines weitgehend identischen WorldView 3 Satelliten, der 2014 seinen Betrieb aufnahm. WorldView 2 geriet im Juli 2016 in die Schlagzeilen, als das Joint Space Operations Center (JSpOC) eine Mitteilung veröffentlichte, wonach man im Umfeld des Satelliten acht Trümmerteile registriert hatte, die von diesem ausgingen. DigitalGlobe konterte dies mit der Veröffentlichung einer hochauflösenden Aufnahme von Oakland, die wenige Stunden zuvor entstanden war. Damit wollte man offenbar Befürchtungen von Aktionären hinsichtlich des drohenden Ausfalls des Satelliten entgegentreten. Der Vorfall blieb mysteriös.