Mit einem Cluster japanischer Satelliten startete am 06.11.2014 aus einem unterirdischen Silo des Raketenstützpunkts Dombarowski eine Konversionsrakete des Typs Dnepr-1. Problemlos erreichte die letzte Stufe der Rakete die geplante sonnensynchrone Bahn, wo die Satelliten nacheinander ausgesetzt wurden. Den Anfang machte die größte der Nutzlasten, der japanische Advanced Satellite with New system Architecture for Observation. Das ASNARO 1 Projekt war unter der Ägide der NEDO (New Energy and Industrial Technology Development Organization) des METI (Ministry of Economy, Trade and Industry) realisiert worden. Die NEC Corporation und das USEF (Institute for Unmanned Space Experiment Free Flyer) zeichneten für die Entwicklung des Satelliten verantwortlich, die 2008 noch unter dem Projektnamen SASKE (Small Advanced Satellite for Knowledge of Earth) begonnen worden war. Auch wenn die japanische Raumfahrtorganisation JAXA nicht unmittelbar involviert war, hatte sie doch gemeinsam mit NEC Entwurf und Entwicklung des NEXTAR Satellitenbusses betrieben, der bei dieser Mission seine Premiere feierte. Ziel des NEXTAR Programms war die Entwicklung eines vielfältig einsetzbaren Satellitenbusses in verschiedenen Gewichtsklassen unter weitgehendem Einsatz von COTS Baugruppen. Standardisierte Schnittstellen sollten den Einsatz unterschiedlicher Nutzlastmodule erlauben. Für die ASNARO 1 Mission wurde ein optischer Sensor als Hauptnutzlast gewählt, der im VNIR (Visible Near Infrared) Bereich hochauflösende Bilder liefern sollte. Erwartet wurden panchromatische Aufnahmen mit etwa 0,5 m Auflösung und multispektrale Aufnahmen (sechs Spektralbänder) mit etwa 2 m Auflösung. Erreicht werden sollte diese hohe Bildqualität u.a. durch eine sehr präzise Ausrichtung des Satelliten auch bei den um zwei Achsen möglichen Schwenkmanövern um ±45°. Im Snap Shot Modus wurde ein 10×10 km Areal abgebildet. Mehrere dieser Bilder konnten im Wide View Modus kombiniert werden. Möglich war auch die Aufbereitung im 3D Modus. Im Strip Map Modus ließ sich hingegen eine bis zu 850 km lange Bildfolge aufnehmen. Ursprünglich war der Start des Satelliten für 2011/2012 auf der neuesten japanischen Feststoffrakete Epsilon geplant gewesen. Deren Entwicklung hatte sich jedoch erheblich verzögert. Daher war man auf die Dnepr ausgewichen, deren Verfügbarkeit im Laufe des Jahres 2014 nach entsprechenden Erklärungen russischer Militärs aber auch fraglich wurde. Doch letztlich erfüllte das Unternehmen Kosmotras seine vertraglichen Verpflichtungen.
Die weitaus größere Nutzlastkapazität der ehemaligen Interkontinentalrakete erlaubte nun die Mitnahme von weiteren vier Satelliten auf einer zweiten Plattform im Kopfblock. Sie waren an verschiedenen japanischen Universitäten entwickelt und gebaut worden. „Hodoyoshi“ 1 stammte vom Nano-Satellite Center der University of Tokyo und war, wie zuvor schon „Hodoyoshi“ 3 und „Hodoyoshi“ 4, von der NESTRA (Next Generation Space System Technology Association) gefördert worden. Der Mikrosatellit sollte multispektrale Erdaufnahmen (blau, grün, rot, nahes Infrarot) mit 6,7 m Auflösung bei einer Schwadbreite von 28 km liefern. ChubuSat 1 alias „Kinshachi“ hatten hingegen die Nagoya University und die Daido University gemeinsam realisiert. Missionsziel war die Überwachung des erdnahen Weltraums hinsichtlich von „Weltraumschrott“ ebenso wie die Erderkundung (Detektion von Bränden). Die optische Auflösung des Kamerasystems erreichte am Boden dabei etwa 10 m. Mit einem IR-Bolometer, das im Bereich zwischen 7,5 und 13,5 µm sensitiv war, konnte eine Auflösung von 130 m erreicht werden. Zusätzlich war auf „Kinshachi“ eine Amateurfunknutzlast installiert. QSAT-EOS stammte von der Kyushu University. Sein 2-Band Multispektral-Sensor sollte eine Auflösung von 7 m bei 10 km Schwadbreite erlauben. Gemeinsam mit anderen japanischen studentischen Satelliten wollte man mit QSAT-EOS u.a. Möglichkeiten zur Langzeitüberwachung der Regionen um die Unglücksreaktoren von Tschernobyl und Fukushima evaluieren. Unter den vier Mikrosatelliten dieses Starts fiel „Tsubame“ aus dem Rahmen. An seiner Entwicklung hatten sich nicht nur die das Tokyo Institute of Technology und die Tokyo University of Science beteiligt, sondern auch die JAXA. Die Mission bot die Gelegenheit zum Einsatz der neu entwickelten Micro Control Moment Gyroscopes (CMGs). Deren einwandfreie Funktion war die Grundlage für den Einsatz einer hochauflösenden Kamera zur Erderkundung, aber auch des Hard X-Ray Compton Polarimeter (HXCP) und des Wide field Burst Monitors (WBMs) zur Beobachtung von Gamma-Ray Bursts (GRBs). Die Mission litt jedoch unter einer Reihe technischer Probleme. So mit dem Kommunikationssystem, dem integrierten GPS-Empfänger und der Spin-Kontrolle. Ab dem 12.11.2014 war kaum noch eine Kommunikation mit dem Satelliten möglich. Keine drei Monate nach dem Start brach der Kontakt zu dem Satelliten endgültig ab.