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Gregory Wiseman während der EVA vom 07.10.2014
Alexander Gerst während der EVA vom 07.10.2014

Das erste von drei Außenbordmanövern innerhalb von zwei Wochen fand am 07.10.2014 statt. Für den deutschen Raumfahrer Alexander Gerst war es der Höhepunkt seiner Mission. Dabei hatte es zwischenzeitlich so ausgesehen, als könne sich die EVA wegen möglicher technischer Probleme mit den Raumanzügen bis nach der Landung von Gerst verzögern. Das Problem mit einer in den Anzügen verbauten Batterie erwies sich aber als nicht so gravierend und konnte durch deren Austausch behoben werden. Und der Ersatz traf gerade noch rechtzeitig auf der ISS ein. Gemeinsam mit Reid Wiseman verließ der Deutsche am 07.10.2014 um 12:30 UTC die Luftschleuse des „Quest“ Moduls. Keiner der beiden verfügte bis dahin über Außenborderfahrung, gemeinsam hatten sie aber viele Stunden für diesen Einsatz trainiert. Zu ihren Aufgaben zählte zunächst, ein defektes Pump Module (PM) aus dem Kühlkreislauf der ISS, das bei einer Serie von Notfall-​Außenbordmanövern an Weihnachten 2013 ausgetauscht worden war, von seinem derzeitigen Lagerort zu einem geschützteren Platz für die dauerhafte Unterbringung zu verlagern. Nach dem Austausch des PM hatte man die defekte Einheit an der Payload ORU Accommodation (POA) des Mobile Base System (MBS) hinterlassen, einer Art „Greifer“, der eigentlich nur dafür gedacht war, Gegenstände während einer laufenden EVA „zu halten“. Nun wurde das defekte Modul auf jene Flight Support Equipment (FSE) Einheit verbracht, auf der zuvor das Ersatz-​PM verstaut gewesen war. Für ein leichteres Handling war die FES inzwischen von der External Stowage Platform 3  (ESP-​3) auf die näher an der Luftschleuse gelegene ESP-​2  versetzt worden. Astronautenkollege Barry Wilmore steuerte den Manipulatorarm der Station mit dem daran verankerten Gerst, so daß dieser das PM von seiner temporären Verankerung lösen und auf dem FSE sichern konnte. Geschützt von einem „Zelt“ aus mehrlagigem Gewebe sollte das Modul dort verbleiben. Notfalls, so hofften die Ingenieure, ließe sich das PM durch einen Bypass und ein extern anzubringendes Ventil wieder in einen einsatzfähigen Zustand versetzen, taugte also noch immer als Ersatz. Nach dieser komplexen Operation wandten sich die beiden Astronauten einer weitaus einfacheren Arbeit zu. Am „Destiny“ Labormodul tauschte Gerst den ausgefallenen Scheinwerfer einer Kamerainstallation aus. Währenddessen installierte Wiseman die Mobile Transporter Relay Assembly (MTRA), die zukünftig eine redundante Energieversorgung des MT erlaubte. Da eine solche Installation ursprünglich nicht vorgesehen gewesen war, mußten hier mehr Anschlüsse hergestellt werden. Gerst, der seine Arbeit früher abgeschlossen hatte, unterstützte Wisemann daraufhin. Nach 6:13 h und damit etwas vor den geplanten sechseinhalb Stunden war die EVA erfolgreich abgeschlossen.