Deutlich mehr Aufmerksamkeit als die letzten Sojus Flüge zur ISS erregte die Mission Sojus TMA-14 M. Das war der Tatsache geschuldet, daß mit der Bordingenieurin Jelena Serowa nach mehr als siebzehn Jahren wieder eine russische Kosmonautin ins All flog. Auch sie hatte viele Widerstände überwinden müssen, bevor sie endlich die Gelegenheit zu einem Raumflug erhielt. Im Gegensatz zur NASA, bei der seit den 1980er Jahren selbstvertändlich viele Frauen nach bestandener Ausbildung auch regelmäßig zum Einsatz gekommen waren und sogar Shuttle oder ISS Missionen kommandiert hatten, waren die wenigen weiblichen Bewerber im russischen Raumfahrtprogramm immer wieder von ihren männlichen Kollegen verdrängt worden und hatten resigniert. Auch Serowas Flug, die erste Mission einer Kosmonautin zur ISS, wurde damit zu einem kleinen Politikum. Als Kommandant der Sojus flog Alexander Samokutjajew, den dritten Platz nahm Barry Wilmore ein, ein ausgebildeter Shuttle Pilot und nun Bordingenieur. Gemeinsam starteten sie am 25.09.2014 um 20:25 UTC mit einer Sojus-FG 11A511U-FG von Baikonur. Das Sojus-Raumschiff folgte nach dem reibungslosen Start dem neuen Anflugschema, so daß schon kurz nach Mitternacht des Starttages der Endanflug auf die ISS begann. Problemlos dockte Sojus TMA-14 M am 26.09.2014 um 02:11 UTC am „Poisk“ Modul der Station an. Obwohl sich nur eine der beiden Solarzellenflächen der Sojus entfaltet hatte, folgte das russische Kontrollzentrum dabei dem ursprünglichen Flugplan. Ein Flugabbruch stand, jedenfalls offiziell, dabei nie zur Diskussion. Interessanterweise löste sich das Problem mit dem Vollzug des Dockings ohnehin. Die Erschütterung überwand die Blockade des Solarzellenauslegers, der daraufhin vollständig ausklappte. Kurze Zeit nach dem Dockingmanöver konnten die drei Raumfahrer nacheinander in die ISS hinüber wechseln. Trotz der geringen zusätzlichen Nutzlastkapazität der Sojus brachten sie diesmal sogar noch etwas Fracht mit, darunter eine dringend erwartete Ersatzbatterie für einen der US Raumanzüge. Die neuen Expedition 41 (später 42) Mitglieder beendeten ihren Raumflug nach fünfeinhalb Monaten auch wieder gemeinsam. Nach dem Abkoppeln am 11.03.2015 um 22:44 UTC begann ihr Rückflug, der am 12.03.2015 um 02:08 UTC mit einer sicheren Landung in der kasachischen Steppe endete. Sie hatten jeweils 4.013:43 h im All verbracht, etwas über 167 Tage. Anderthalb Jahre nach ihrer Rückkehr zur Erde schied auch Serowa aus dem Kosmonautenkorps aus und unterstrich damit aus Sicht der Kritiker einmal mehr den Vorwurf, daß Frauen im russischen Raumfahrtprogramm weiter nicht die gleichen Karrierechancen wie ihre männlichen Kollegen hatten und daher nicht die Rolle einnehmen durften, wie in den anderen Ländern des ISS Programms.