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Start von Progress MS-15
Progress MS-15 im Anflug auf die ISS

Eine Routine-​Nachschubmission zur Internationalen Raumstation startete am 23.07.2020 um 14:26 UTC vom Kosmodrom Baikonur. Problemlos gelangte das Progress MS-​15  Raumschiff an der Spitze der Sojus-2.1a 14A14  Rakete in den Orbit. Neben den üblichen Versorgungsgütern stand diesmal eine neue AQM Apparatur auf der Frachtliste. Mit diesem Analysegerät sollte der Quelle einer vor geraumer Zeit festgestellten erhöhten Benzen-​Konzentration in der Kabinenatmosphäre auf die Spur gekommen werden. Wie sich gezeigt hatte, war ein anderes Gerät, das sich an Bord der Station befand, nämlich defekt. Ein Defekt fand sich auch an einem Elektromotor am Startkomplex, was aber keinen weiteren Einfluß auf die Startvorbereitung hatte. Der vorgesehene Termin konnte gehalten werden — und damit auch das Anflugschema, das ein Docking bereits nach zwei Erdumläufen vorsah. Was nach einem Routineflug aussah, entwickelte in den letzten Sekunden vor dem Docking eine ungeahnte Dramatik. Im Endanflug kam es zu einer grenzwertigen Kursabweichung, so daß die Kosmonauten die Erlaubnis zur Übernahme der manuellen Kontrolle mit dem TORU System anfragten. Das Kontrollzentrum entschied sich jedoch, das Docking trotz des erkennbaren Versatzes im automatischen Regime abzuschließen. Und tatsächlich koppelte die Progress, wohl auch dank der großen Toleranzen, die das System zuließ, sicher am 23.07.2020 um 17:45 UTC am „Pirs“ Modul an. Dennoch wurde eine Untersuchung der Ursachen für die Abweichung eingeleitet. Es zeigte sich, daß einer Antenne des „Kurs“ Radar-​Leitsystems leicht verformt war. Offenbar aufgrund eines Kontakts mit der Nutzlastverkleidung. Jedenfalls empfahl die Expertenkommission eine kleinere konstruktive Änderung derselben.