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Intelsat IV Satellit in der Testkammer von Hughes
die Atlas-Centaur mit dem ersten Intelsat IV
Sechs Monate nach dem Start des letzten Satelliten vom Typ Intelsat III startete im Auftrag des INTELSAT-​Konsortiums der erste Satellit der vierten Nachrichtensatellitengeneration. Eine Atlas-​SLV3 C Centaur-​D brachte Intelsat IV F-​2  am 26.01.1971 von Cape Canaveral aus auf einen geosynchronen Transferorbit, aus dem sich der Satellit mit seinem Bordtriebwerk auf eine Synchronbahn über 24,5° West manövrierte. Da man allerdings eine zu starke Auskühlung des Feststoff-​Apogäumstriebwerks befürchtete, wurde dessen Zündung auf den dritten Umlauf nach dem Start vorgezogen. Das führte zu einer anfänglichen Position über dem Pazifik bei 124° Ost. Im Laufe der nächsten zwei Monate driftete Intelsat IV F-​2  dann mit rund 3,7° täglich westwärts, bis er die gewünschte Position über dem Atlantik erreicht hatte. Die Intelsat IV Serie verfügte über eine Reihe von Verbesserungen. Neben der höheren Leistung war dies insbesondere ein entdralltes Antennensystem. Dieses bestand aus Hornantennen mit einem kegelförmigem Offnungswinkel von 17° und parabolischen Schalenantennen mit einem Öffnungswinkel von nur 4,5°. Der Satellit stellte insgesamt 12 Transponder bereit mit einer Kapazität von 4.000 Telefongesprächen und 2 TV-​Programmen bzw. alternativ 6.000 Telefongesprächen oder 12 Video-​Kanälen. Dabei ließen sich 8 der 12 Transponder je nach Bedarf einem der beiden Antennensysteme zuschalten. Somit konnten sowohl weitläufige Gebiete abgedeckt als auch enge Gebiete mit hohem Funkaufkommen bedient werden. Mit einer projektierten Lebensdauer von sieben Jahren für den Flugkörper trat die satellitengestützte Kommunikation gleichfalls in eine neue Phase ein. Intelsat IV F-​2 erreichte sogar eine Lebensdauer von zwölf Jahren. Die Kapazität und lange Lebensdauer der Intelsat IV und IntelsatI VA Satelliten revolutionierte in den 1970er Jahren die weltweite Kommunikation. Erstmals wurden bei einem so großen Satelliten auch erhebliche Teile der Baugruppen von ausländischen Partnern bezogen, ja sogar die Fertigung zweier Exemplare komplett in die Hände eines Partners (British Aircraft Corporation) gelegt. Für das zweite Flugexemplar stammte die Verstärkerstufe z.B. von der Nippon Electric Co.