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Shijian 1
China startete am 03.03.1971 seinen zweiten Satelliten mit einer Trägerrakete CZ-​1  vom Raketentestgelände Jiuquan (damals noch bekannt als Shuang Sheng Tzu). Shijian 1 (gelegentlich auch Dong Fang Hong 2 oder DFH-​2  genannt) erreichte eine elliptische Umlaufbahn. Über seine Aufgabenstellung verlautete nicht viel, bekannt wurde jedoch, daß er über einen Detektor zur Registrierung der kosmischen Strahlung, einen Röntgenstrahlungsdetektor und ein Magnetometer verfügte. Erstmals übertrug damit ein chinesischer Satellit Meßdaten zu Erde. Ferner soll SJ-​1  auch einfachen Kommunikationsexperimenten gedient haben. Interessanterweise dauerte es nahezu zwei Wochen, bis China den geglückten Start offiziell bekanntgab. Möglicherweise hing dies mit Problemen bei der Trennung der Endstufe zusammen. Denn erst am 11.03.1971 konnte diese vom Satelliten getrennt werden. Kurze Zeit darauf wurden erstmals auch Telemetriedaten des Satelliten beobachtet. Nach chinesischen Angaben arbeitete SJ-​1  aber sehr erfolgreich und übermittelte acht Jahre lang Meßdaten. Allerdings gibt es auch Berichte, wonach die Übertragungen bereits nach zwölf Tagen abbrachen.
Eine gute Woche vor dem Start hatte die Washington Post unter Berufung auf vertrauliche Quellen bereits über Aktivitäten in Shuang Sheng Tzu berichtet, die auf einen bevorstehenden Satellitenstart hindeuteten. Vermutlich handelte es sich dabei um eine gezielte Indiskretion aus Geheimdienstkreisen mit Zugriff auf Ergebnisse der US Satellitenaufklärung. Der Start selbst wurde dann auch gezielt von NORAD beobachtet.