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Die ersten afro-​amerikanischen Astronauten

Hintergrundartikel

Vielleicht noch mehr als im Alltag der US Gesellschaft waren noch Anfang der 1960er die Kaderschmieden des US Militärs von der Diskriminierung Nicht-​Weißer betroffen. Bereits seit dem Sezessionskrieg kämpften afroamerikanische Soldaten im US Militär, einige erreichten sogar Offiziersränge. Die Hoffnung auf einen besseren sozialen Status erfüllte sich dennoch nur für wenige. Der Rassismus in den Reihen des Militärs war zudem allgegenwärtig. Auch gut ausgebildete Einheiten wurden häufig nur zu rückwärtigen Diensten oder Schanzarbeiten eingesetzt. Mit der zunehmenden Technisierung des Militärs tat sich zudem ein neues Problem auf. Da Afroamerikanern der Zugang zu einer höheren Bildung weitgehend versperrt war, erreichten nur wenige die Grundqualifikation für eine Karriere außerhalb der US Army. Für die berühmten Tuskegee Airmen suchten die United States Army Air Forces ab 1940 dann gezielt im Umfeld der Tuskegee University in Alabama, der prominentesten Universität für Schwarze, nach Bewerbern für eine Pilotenausbildung. Seit dem Frühjahr 1943 kämpfte die 99 th Fighter Squadron in Europa, gefolgt von drei weiteren Schwadronen. Trotz immer wieder aufkommender Anfeindungen eroberten sich die Tuskegee Airmen höchsten Respekt, vor allem in den Reihen der Bomberpiloten, deren Begleitschutz sie stellten. Auch wenn mit Präsidentenerlaß vom Juni 1941 die Rassendiskriminierung in allen US-​Regierungsbehörden verboten worden war — nicht jedoch die Rassentrennung, kam es immer wieder zu Fällen offener Diskriminierung. Darunter litten z.B. die Angehörigen der 477 th Bombardment Group, die im Frühjahr 1945 auf Freeman Field nahe Seymour in Indien stationiert waren. Ihre eigenen (weißen) Offiziere schikanierten sie in jeder erdenklichen Weise und bestanden auf einer strikten Rassentrennung außerhalb des Dienstes. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Einheiten aufgelöst, darunter auch die meisten der von Afroamerikanern gebildeten. Die verbliebenen Soldaten beklagten in der Nachkriegszeit sogar eine zunehmende Diskriminierung in den Streitkräften. Eine Wende leitete US-​Präsident Harry S. Truman mit der Executive Order 9981 vom 26.07.1948 ein. Darin erklärte er die Gleichbehandlung und Chancengleichheit aller Mitglieder der Streitkräfte, unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Religion oder nationaler Herkunft zu seiner Politik. Gegen den Widerstand weiter Teile des Militärs — man argumentierte vor allem mit dem zu geringen Bildungsstand der Afroamerikaner — wurden die von einer Kommission erarbeiteten Maßnahmen in den folgenden Jahren umgesetzt. Während sich die US Army offen gegen die Reformen stellte, nahm die erst seit 1947 eigenständige USAF die Vorgaben positiv auf. Vielleicht auch nach den Erfahrungen mit den Tuskegee Airmen forcierte man die Aufhebung der Rassentrennung in den Einheiten.

Im Zivilleben hatte die Rassentrennung auch in den 1950er und 60er Jahren jedoch auch weiter Bestand. Und damit das real exisitierende Problem der unterschiedlichen Bildungschancen. Nicht umsonst entzündeten sich Rassenunruhen in den US-​Südstaaten immer wieder am eingeschränkten Zugang von Afroamerikanern zu den lokalen Hochschulen. Erst ab 1954 erlaubten mehrere richtungsweisende Urteile afroamerikanischen Schülern vermehrt den Zugang zu bis dahin für Weiße reservierten Schulen. Nach seiner Wahl zum US-​Präsidenten unternahm John F. Kennedy energische Anstrengungen, die Rassentrennung endgültig aufzuheben. Der von ihm im Juni 1963 eingereichte Gesetzentwurf erreichte jedoch keine Mehrheit im Kongreß. Nach Kennedys Ermordung nahm sein Nachfolger Lyndon B. Johnson die Initiative auf. Gegen anhaltenden Widerstand konservativer Südstaatenpolitiker beider Parteien gelang es ihm, das Gesetzt im Sommer 1964 durch Repräsentantenhaus und Senat verabschieden zu lassen. Am 02.07.1964 unterzeichnete Präsident Johnson in feierlichem Rahmen den Civil Rights Act. Auch wenn die wichtigsten Ziele der US Bürgerrechtsbewegung damit erreicht waren, dauerte es noch Jahrzehnte und bedurfte weiterer Gesetze, bis wenigstens formell die Chancengleichheit aller US Bürger hergestellt war.
 

die „Mercury Seven“ posieren vor einer Convair F-106B „Delta Dart“Spiegelbild der Verwerfungen im Kampf um die Gleichstellung afroamerikanischer Bürger war auch die erst 1958 gegründete NASA. Fanden sich schon unter den Ingenieuren in den zahlreichen NASA-​Zentren nur eine Handvoll nicht-​weißer Herkunft, so war dies bei den ersten Astronauten-​Kandidaten noch deutlicher. Die Auswahlkriterien für die Mercury-​Astronauten, später als „Mercury Seven“ bekannt, waren extrem streng. Das war natürlich auch der Tatsache geschuldet, daß man mit ihrer Auswahl Neuland betrat. Gefordert wurde u.a. ein exzellenter Gesundheitszustand, ein Alter unter 40, eine akademische Qualifikation als Bachelor of Science (oder vergleichbar) und mindestens 1.500 Flugstunden einschließlich Jet-​Erfahrung. Das Kapselvolumen und die Leistung der verfügbaren Trägerraketen gab ferner eine Größe von nicht mehr als 5 ft 11 in (1,80 m) und ein Gewicht von maximal 180 lb (81,5 kg) vor. Erfüllen konnten diese Bedingungen praktisch nur wenige Militärpiloten. US-​Präsident Dwight D. Eisenhower machte sich zudem dafür stark, ausschließlich Testpiloten zu berücksichtigen. Entsprechend fanden sich lediglich 110 Bewerber, die den Mindestvorgaben entsprachen. Nach einem rigorosen Auswahlverfahren verblieben davon sieben — alle weiß.
Nach seinem Amtsantritt 1961 bemühte sich der junge US-​Präsident Kennedy nicht nur innenpolitisch um gleiche Bürgerrechte für alle. Außenpolitisch unternahm er vorsichtige Schritte hin zu einem Ausgleich mit der Sowjetunion. Allerdings fielen in seine Amtszeit auch die Invasion in der Schweinebucht und die Kubakrise. Außerdem erlebten die USA eine gewaltige Aufrüstung, getrieben u.a. von der Entwicklung der ersten Generation von Interkontinentalraketen. Angesichts einer Reihe von Propagandaerfolgen, die die Sowjetunion mit spektakulären Raumfahrtmission hatte verbuchen können, suchte Kennedy nach Möglichkeiten, dem Eindruck einer sowjetischen Überlegenheit entgegegenzuwirken. Die Richtung gab er vor in seiner Rede vor dem Kongreß am 25.05.1961 mit dem berühmten Zitat: „…this nation should commit itself to achieving the goal, before this decade is out, of landing a man on the Moon and returning him safely to the Earth…“. Im Juli 1961 ließ das Weiße Haus beim US Verteidigungsministerium anfragen, ob es im Trainingsprogramm der Testpilotenschule der USAF auf der Edwards AFB Afroamerikaner gab, die sich als Kandidaten für das bemannte Raumfahrtprogramm eigneten. Es gab keine. Das Weiße Haus gab sich damit nicht zufrieden und verlangte mehr Details. Gleichzeitig stellte man klar, daß ein sichtbarer Beitrag von Angehörigen von Bevölkerungsminderheiten zum nationalen Raumfahrtprogramm als sehr wünschenswert erachtet wurde. Auch NASA Administrator James E. Webb geriet unter Druck. In diesem Fall verwies die U.S. Information Agency auf den enormen Propagandawert der Wahl eines nicht-​weißen Astronautenkandidaten. Webb antwortete, wohlwissend daß die harten Auswahlkriterien das eigentliche Problem darstellten, daß die die NASA niemanden aufgrund Rasse, Farbe oder Glaubensbekenntnis von einer Bewerbung abhielt. Damit war die Angelegenheit vorläufig erledigt. Doch Anfang 1962 wurde Curtis E. LeMay, Generalstabschef der US Air Force, aus dem Weißen Haus aufgefordert, die Aerospace Research Pilot School (ARPS) auf der EAFB für Bewerber anderer Rassen zu öffnen. Es ist nicht klar, ob die Initiative von Präsident Kennedy persönlich oder seinem Bruder, Robert F. Kennedy, ausging. Mit Edward J. Dwight, Jr. fand sich ein leidlich geeigneter Kandidat, die Vorgabe wenigstens formal zu erfüllen. 1933 in Kansas City geboren und in der Nähe des Fairfax Airport (während des Zweiten Weltkriegs Fairfax Field) aufgewachsen, begeisterte sich der junge Dwight früh für die Fliegerei. Tatsächlich kam er diesem Ziel 1951 näher, als er als erster männlicher afroamerikanischer Jugendlicher erfolgreich die Ward Catholic High School abschloß. Erste Bewerbungen bei der USAF wurden allerdings zurückgewiesen. Aus objektiven Gründen (Dwight war recht klein und stotterte) und wohl auch wegen seiner Rasse. Seine Beharrlichkeit zeichnete sich aber schließlich aus. 1953 nahm ihn die USAF an und Dwight begann mit der fliegerischen Grundausbildung. 1955 hatte er die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und wurde auf der Williams AFB in Arizona stationiert. Dort stieg er bald zum Ausbilder auf der Lockheed T-​33  auf. Parallel dazu besuchte er Abendkurse an der Arizona State University in Tempe, wo er 1957 cum laude mit einem Bachelor in Luftfahrttechnik graduierte. Als die Wahl zum „Vorzeige-​Afroamerikaner“ auf ihn fiel, standen 2.200 Stunden auf verschiedenen Flugzeugen in seinem Flugbuch, darunter 1.700 in Düsenjets. Zuletzt flog er als Pilot eines Martin B-​57  „Canberra“ Bombers. Dwight, ein guter, aber wohl keineswegs herausragender, Pilot, wurde nun auf politischen Druck hin in das Trainingsprogramm der absoluten Elitepiloten aufgenommen. Charles E. „Chuck“ Yeager, seinerzeit Kommandant der Testpilotenschule beschrieb in seiner Autobiographie die Umstände sogar so, daß Dwight erst nach einer Vergrößerung des Kaders (und als schlechtester aller Kandidaten der Vorauswahl) aufgenommen wurde. Capt. Edward Dwight und Col. „Chuck“ YeagerZum weiteren Verlauf seiner Ausbildung gibt es widersprüchliche Aussagen. Dwight beklagte in seiner Autobiographie die ständigen Anfeindungen und Ressantiments. Sein damaliger Vorgesetzter, Yeager, bescheinigte ihm hingegen, von seiner Qualifikation her einfach nicht in die Klasse gehört zu haben. Dennoch absolvierte Dwight zwei Phasen der Testpilotenausbildung an der ARPS. Unterdessen nahm die Berichterstattung um seine Person in der Presse schon fast hysterische Züge an. Obwohl er zu keinem Zeitpunkt offiziell für das Astronautentraining ausgewählt worden war (die Testpilotenausbildung war ja lediglich eine Voraussetzung dafür) titelte das US Magazin Sepia beispielsweise „U.S. Trains First Negro Astronaut“. Der Daily Defender brachte ihn sogar als Kandidaten für die erste bemannte Mondlandung ins Spiel. Gerade diese übertriebene Berichterstattung, die in krassem Widerspruch zu seinem Ausbildungsstand stand, führte natürlich zu Anfeindungen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß er den ARPS Kurs schließlich Ende 1963 als Achtbester von sechzehn Teilnehmern bestand. Eine Bewerbung als Astronaut bekam damit zwar eine fundierte Grundlage. Doch als die NASA 1963 vierzehn Kandidaten für das Apollo Programm auswählte, erhielt er zwar die Empfehlung der USAF, wurde aber von der NASA nicht berücksichtigt. Zwei seiner Trainingskollegen aus Edwards (Theodore Freeman und David Scott) hingegen schon. Dwight akzeptierte zunächst die Entscheidung, schließlich gab es ja auch weit mehr weiße Bewerber, als tatsächlich angenommen werden konnten. Offenbar frustriert wegen seiner Versetzung auf einen Schreibtischjob auf der Wright-​Patterson AFB in Ohio, wo es auch weiterhin zu persönlichen Anfeindungen kam, machte er seinem Ärger in mehreren Schreiben an die Presse und an Abgeordnete Luft. Weil er damit aber Vorgesetzte übergangen hatte und ungewollt die zweifelhaften Umstände seiner Auswahl offengelegt hatte, schuf er sich so viele neue Feinde. Mit der Ermordung von Präsident Kennedy im November 1963 verlor er zudem seinen prominentesten Förderer. Einer Versetzung auf einen unbedeutenden Posten in Deutschland verweigerte er sich und ging stattdessen in das Trainingsprogramm von Bomber-​Besatzungen auf der Wright-​Patterson AFB in Ohio. Auf eine militärische Karriere durfte Dwight zu diesem Zeitpunkt nicht mehr hoffen. 1966 nahm er seinen Abschied.

Robert H. Lawrence als Ausbilder in FürstenfeldbruckNur ein Jahr nach Dwights Abschied vom Militär wurde ein anderer Afroamerikaner als Astronautenkandidat gewählt. 1935 in Chicago, Illinois geboren, schloß Robert H. Lawrence, Jr. als einer der besten seiner Klasse die Englewood High School in Chicago ab. An der (koedukativen) Bradley University in Peoria, Illinois erwarb Lawrence 1956 einen Bachelor of Science in Chemie. Zu dieser Zeit hatte er sich bereits für das Reserve Officers’ Training Corps (ROTC) eingetragen. Seine Pilotenausbildung schloß er anschließend auf der Malden AFB in Missouri ab. 1960 diente der mittlerweile sehr erfahrene Lawrence als Instrukteur für Piloten der Bundesluftwaffe. Später wurde er als Testpilot auf der extrem snapruchsvollen Lockheed F-​104  „Starfighter“ ausgewählt. Er untersuchte u.a. die antriebslosen Gleitflugeigenschaften der Maschine. Die damals gewonnenen Daten sollten später Eingang in die Entwicklung des Space Shuttle finden. Daneben fand Lawrence noch Zeit, 1965 einen Ph.D. (Doktor) in Chemie an der Ohio State University zu erwerben. 1967 stellte ihn die USAF als Mitglied der dritten Astronauten-​Trainingsgruppe für das MOL (Manned Orbital Laboratory) Programm vor. Kein halbes Jahr darauf verunglückte Lawrence am 08.12.1967 bei einem Trainingsflug mit einem Flugschüler tödlich. Während sich Maj. John Royer nach der Bruchlandung auf der Edwards AFB noch katapultieren konnte, hatte sich die Maschine bereits weit auf die Seite gelegt, als Lawrence folgte. Unter diesen Umständen hatte er keine Überlebenschance. Auch wenn das MOL Programm bereits im Juni 1969 eingestellt wurde, bevor einer der Astronauten zum Einsatz kommen konnte, hätten Lawrence Chancen auf einen Raumflug doch nicht schlecht gestanden. Mehrere seiner Kameraden wechselten später in das zivile NASA Programm und flogen mit dem Space Shuttle ins All.
 

Oh, hi! I’m Nichelle Nichols. It kind of looks like when I was Lieutenant Uhura on the starship Enterprise, doesn’t it? Well. Now there’s a twentieth century Enterprise, an actual space vehicle built by NASA and designed to put us in the business of space – not merely space exploration. NASA’s Enterprise is a space shuttlecraft, built to make regularly scheduled runs into space and back. Now, the shuttle will be taking scientists and engineers, men and women of all races, into space – just like the astronaut crew on the starship Enterprise. That is why I’m speaking to the whole family of humankind – minorities and women included. If you qualify and would like to be an astronaut, now is the time! This is your NASA!

aus einer Anzeige der NASA anläßlich der Bewerbungsrunde für neue Astronauten 1977 

die ersten drei „Afronauten“: McNair, Bluford, Gregory (v.l.n.r.)Bis tatsächlich der erste Afroamerikaner ins All flog, sollten noch weitere 1½ Jahrzehnte vergehen1). Inzwischen hatten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse in den USA tiefgreifend geändert. Die unterschwellige Diskriminierung von Minderheiten bestand zwar fort. Doch waren inzwischen Afroamerikaner, Latinos und auch Amerikaner asiatischer Herkunft in praktisch allen Bereichen des Lebens vertreten. Militärische Karrieren waren nichts Ungewöhnliches. Und so war es naheliegend, daß sich unter den ersten 1978 für das Shuttle Programm neu ausgewählten 35 Astronautenkandidaten drei Afroamerikaner befanden. Und sechs Frauen, deren Bewerbungen zuvor von der NASA auch stets ingnoriert worden waren.
Im August 1983 flog Guion Bluford als erster Afroamerikaner ins All. Bluford, ein erfahrener Kampf– und Testpilot, konnte zudem auf eine umfassende wissenschaftliche Ausbildung verweisen. So verfügte er u.a. über einen Bachelor und Master of Science sowie Ph.D. (Doktor) in Luft– und Raumfahrttechnik. Aus seiner Feder stammten eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten zu computerisierten Berechnungen auf dem Gebiet der Fluiddynamik. Aus dem Vietnamkrieg war er zudem als einer der erfahrensten Piloten der USAF zurückgekehrt. Zweifellos entsprach seine Qualifikation perfekt der eines Astronauten der Shuttle Ära.
Ein halbes Jahr später, im Februar 1984, flog mit Ronald McNair erstmals ein Zivilist mit afroamerikanischem Hintergrund ins All. Und Frederick Gregory saß im April 1985 als erster Afroamerikaner auf dem Pilotensitz eines Space Shuttle. Viereinhalb Jahre später hatte er sogar das Kommando über die STS-​33  Mission. Und als erste Afroamerikanerin flog 1992 die Ärztin Mae Jemison eine Spacelab-​Mission. Machten die ersten afroamerikanischen Shuttle Astronauten noch kurzzeitig Schlagzeilen, so ist die Abstammung heute keine Erwähnung mehr wert. Mehr denn je zählt die Qualifikation der Bewerber. Und glücklicherweise bewirbt sich inzwischen eine neue Generation um einen Platz im Astronautenprogramm, die nicht mehr um den Zugang auch nur zu elementarster Bildung kämpfen mußte.

P.S. Auch Edward J. Dwight fand noch spät seine wahre Berufung. Nach seiner Entlassung aus der USAF versuchte er sich zunächst mit mäßigem Erfolg in verschiedenen Unternehmungen im Zivilleben. Mitte der 1970er Jahre wandte er sich dann der Bildhauerei zu, erwarb einen Master of Fine Arts an der University of Denver, wo er eine Zeit lang auch lehrte. Aus seiner Werkstatt stammen eine Reihe national und international anerkannte Bronzestatuen, viele davon mit einem Bezug zur afroamerikanischen Geschichte.
 



1) mit dem Kubaner Arnaldo Tamayo Méndez hatte inzwischen (1980) der erste Lateinamerikaner mit afrikanischen Vorfahren einen Raumflug in Rahmen des sowjetischen Interkosmos-​Programms absolviert