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die Delta 2 mit Echo I im Nutzlastcontainer aber noch ohne Nutzlastverkleidung

Drei Monate nach einem Fehlversuch am 13.05.1960 gelang der NASA am 12.08.1960 im zweiten Anlauf mit einer Delta DM-​19  von Cape Canaveral der Start des ersten passiven Kommunikationssatelliten, Echo IA (A-​11). Technische Probleme mit der Trägerrakete hatten den Start um zwei Tage verzögert und auch am 12.08.1960 für ungeplante „Holds“ von insgesamt 22 Minuten gesorgt. Doch dann gelang ein fehlerfreier Start. In der Umlaufbahn entfaltete sich die gepackte Ballonhülle durch verdampfende Benzoesäure zu einer Kugel von rund 30 m Durchmesser. Die Ballonhülle bestand aus 82 Bahnen Mylar-​Folie von nur 0,0127 mm Dicke und einer aufgedampften Aluminiumschicht von 0,0022 mm. Mit Echo IA erfolgten erste Funkübertragungsversuche, so z.B. die Übermittlung einer aufgezeichneten Rundfunkbotschaft des US-​Präsidenten Dwight D. Eisenhower innerhalb der USA noch während des ersten Orbits des Satelliten. Hierzu standen die Bodenstationen der privaten Bell Laboratories in Holmdel, New Jersey und der NASA in Goldstone, Kalifornien bereit. Am 18.08.1960 konnten erstmals Nachrichten zwischen Holmdel und Issyles-​Moulineaux in Frankreich ausgetauscht werden. Einen Tag später nutzte Associated Press den Satelliten zur Übermittlung eines Pressefotos von Cedar Rapids, Iowa nach Dallas, Texas. Weitere Übertragungen, so z.B. die der ersten transatlantischen Sprachmitteilung über Satellit, konnten auch in Großbritannien (Jodrell Bank Station in Lower Withington, Cheshire) empfangen werden. Ferner diente Echo IA der Ermittlung der Atmosphärendichte in der Umlaufbahn, die sich aus den Bahnänderungen des optisch leicht zu verfolgenden Flugkörpers ermitteln ließ. Bereits im Januar 1961 verlor allerdings die Ballonhülle nach Mikrometeoriteneinschlägen die Gasfüllung, wodurch sich die Übertragungsqualität bei den funktechnischen Experimenten wesentlich verschlechterte. Dennoch wurde am 24.04.1962 erstmals auch ein Fernsehsignal über den Satelliten übertragen. Ein 20 kW Sender in Camp Parks (Kalifornien) strahlte einige Testbilder aus, die in Millstone Hill (Massachusetts) empfangen werden konnten. Schließlich verglühte der Satellit, der weltweit von Millionen Menschen am nächtlichen Himmel mit bloßem Auge beobachtet worden war, im Mai 1968. Noch während der Experimente mit Echo IA und seinem Nachfolger Echo II zeichnete sich aber ab, daß passive Kommunikationssatelliten aufgrund der schlechten Signalqualität keine Zukunft haben würden.