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die Delta DM-19 mit dem Echo Nutzlastcontainer bei der Startvorbereitung
Nach einer Reihe von Vorversuchen, bei denen Prototypen mit Höhenraketen gestartet worden waren, wollte die NASA mit Echo 1 A-​10  erstmals einen passiven Kommunikationssatelliten auf eine Erdumlaufbahn bringen. In der Umlaufbahn sollte die Ballonhülle aus Mylar ausgestoßen und aufgeblasen werden. Die aluminiumbedampfte Oberfläche konnte, wie die Tests bewiesen hatten, Funksignale reflektieren. Als Trägerrakete kam am 13.05.1960 erstmals die neue Thor-​Delta bzw. Delta DM-​19  zum Einsatz. Deren Entwicklung war von der NASA Ende April 1959 bei der Douglas Aircraft Company in Auftrag gegeben worden. Ihren ersten Einsatz sollte die neue Rakete ursprünglich am 05.05.1960 erleben. Probleme mit der Zweitstufe machten aber eine Verschiebung zunächst auf den 11.05.1960 erforderlich. Dieser Termin konnte ebensowenig gehalten werden, wie der 12.05.1960. Doch am nächsten Tag, einem Freitag den 13., gelang scheinbar ein perfekter Start. Während der antriebslosen Flugphase der Zweitstufe kam es dann jedoch zu einem Ausfall der Lagestabilisierung, so daß die Drittstufe keinen Zündimpuls erhielt und mit dem Satelliten abstürzte. Dieser Fehlstart blieb der einzige des neuen Raketenmodells der NASA. Und schon bald entstand auf der Basis der Thor-​Delta eine ganze Raketenfamilie, die einen Großteil der wissenschaftlichen und Anwendungssatelliten, später auch der kommerziellen Nutzlasten, ins All beförderte. Doch für den Augenblick war die Premiere der neuen Trägerrakete, die damals noch als Übergangslösung bis zur Verfügbarkeit leistungsfähiger Muster angesehen wurde, mißlungen.
Obwohl sich zu jener Zeit bereits abzeichnete, daß es die Miniaturisierung bald zulassen würde, aktive Relaissatelliten in den Orbit zu schicken, setzte man bei der NASA und den US Streitkräften doch noch gewisse Hoffnungen in den Einsatz passiver Reflektoren. Ging man doch davon aus, daß diese preisgünstig gebaut und gestartet werden konnten und zudem störunanfälliger im Betrieb sein würden. Daher wurde das Echo Projekt auch weiter fortgesetzt, selbst als aktive Kommunikationssatelliten bereits erprobt waren. Außerdem hatten die Wissenschaftler bereits im Vorfeld erkannt, daß sich ein solcher Ballonsatellit gut als Mittel zur Erforschung der Hochatmosphäre eignete.