Address:
Explorer VIII (S-30)
Ein neuer Typ wissenschaftlicher Forschungssatelliten feierte mit dem am 03.11.1960 gestarteten Explorer VIII (S-​30) Premiere. Die Juno II AM-​19D beförderte den Satelliten von Cape Canaveral aus auf eine relativ hohe Umlaufbahn. Damit konnte er „von oben“ auf die ionosphärischen Phänomene blicken (sogenannter „Topside Sounder“), die er untersuchen sollte. Insgesamt acht Instrumente, darunter eine RF-​Impedanz-​Sonde, Ionen-​Fallen, eine Langmuir-​Sonde, Temperatur-​Sensoren und Mikrometeoriten-​Detektoren, bildeten die wissenschaftliche Ausrüstung. Eine Störung im Batteriesystem beendete am 27.12.1960 jedoch vorzeitig die Datenübertragung (erwartet worden war eine zwei– bis dreimonatige Lebensdauer). Auf Solarzellen hatte man beim Entwurf des Satelliten bewußt verzichtet, um möglichen Wechselwirkungen bei den Messungen zur elektrostatischen Aufladung vorzubeugen. Eine der interessantesten Entdeckungen von Explorer VIII war die Existenz von Schichten von Helium in der oberen Erdatmosphäre. Neben den Informationen zur Struktur der Ionosphäre lieferte der Satellit auch neue Daten zur Verteilung und Energie von Mikrometeoriten in der Umlaufbahn. Probleme bereitete die automatische Auswertung der Meßdaten, die von dem Satelliten empfangen wurden. Entgegen der ursprünglichen Planungen mußten diese daher größtenteils manuell aufbereitet werden. Die Ergebnisse rechtfertigten aber den Aufwand.