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die Thor-​SLV2 Agena-​B mit Discoverer XXXVII
Über die Kameraausrüstung des am 13.01.1962 von der Vandenberg AFB gestarteten CORONA Aufklärungssatelliten gibt es bis heute widersprüchliche Aussagen. In inzwischen freigegebenen Dokumenten finden sich sowohl Belege für die Aussage, wonach der Satellit das letzte Exemplar mit KeyHole KH-​3  (C′′′) Kamera war, als auch dafür, daß es sich um das erste Exemplar mit KeyHole KH-​4 (MURAL) Kamera gehandelte hatte. Fotos zeigen jedenfalls den charakteristischen vergrößerten Nasenkonus des neueren Modells. Tatsächlich war FTV-​1120 wohl ein „Zwitter“ aus beiden Programmen, in der Tat jedoch mit der älteren Kamera. Unabhängig davon war die Mission des Satelliten ein totaler Fehlschlag. Die Oberstufe der Thor-​SLV2 Agena-​B versagte unmittelbar nach ihrer Zündung und die Nutzlast, offiziell als Discoverer XXXVII bezeichnet, stürzte ins Meer. Damit ging auch ein sekundäres wissenschaftliches Experiment der Lockheed Palo Alto Research Labs verloren. Im Auftrag der Defense Atomic Support Agency (DASA) und der Advanced Research Projects Agency (ARPA) sollten mit LPARL Aurora 1962a (Module 109?) Studien zum Verhalten der D– und E-​Schicht der Ionosphäre unternommen werden. Dazu waren im Heck der Agena Stufe u.a. zehn Teilchendetektoren, ein abtastendes Photometer, eine Funkbake sowie die zugehörige Technik (Energieversorgung, Multiplexer etc.) montiert worden. Weitere Experimentenpakete des AURORA Programms lieferten zwischen 1962 und 1965 eine Fülle wissenschaftlich äußerst interessanter Informationen. Außerdem war auf der Agena eine TAKI Nutzlast montiert gewesen, die speziell die Charakteristika und Position sowjetischer P-​14  „Lena“ (NATO Code TALL KING) Langstreckenradare aufklären sollte. Da die genaue Frequenz des TALL KING Radars zu jener Zeit noch nicht bekannt war, sollte TAKI auch bei dieser Mission wieder einen etwas breiteren Bereich scannen. Schon die nächste Nutzlast wurde aber auf die exakte Arbeitsfrequenz des Radars eingestellt.