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Start einer Thor-SLV2 Agena-B (Thor 339) mit einem CORONA Geheimsatelliten
Eine Routine-​Aufklärungsmission des NRO begann am 23.06.1962 mit dem Start einer Thor-​SLV2 Agena-​B von der Vandenberg AFB. An Bord befand sich eine geheime Nutzlast des CORONA Programms. Die Kamera bei der FTV-​1129  (Flight Test Vehicle) Mission war vom Typ KeyHole KH-​4  (Codename MURAL). Während zu jener Zeit die meisten CORONA-​M Missionen von mehr oder weniger großen Problemen beeinträchtigt waren (i.d.R. in Verbindung mit dem Referenz­kamera­system), war Mission 9037 einer der wenigen uneingeschränkten Erfolge, obwohl die Umlaufbahn etwas zu niedrig ausgefallen war. Bereits nach 50 Orbits wurde die Kapsel mit dem Filmmaterial am 26.06.1962 ausgestoßen und von einer Maschine der 6593d Test Squadron unter Kommando von Major Gene Jones abgefangen. Unterdessen lief auf der Agena Stufe ein Experiment des Geophysics Research Directorate der Air Force Cambridge Research Laboratories (AFCRL). Die GRD N Payload No. 3  trug auch den Namen HSRP 7. Im Rahmen des Harvard Space Radio Project wurden Radio-​Astronomie-​Experimente auf niedrigen Frequenzen (0,5 bis 15 MHz) unternommen. Diesmal war die Agena mit zwei Radiometern für die Frequenzen 4,010 und 6,975 MHz, einer Impedanz-​Sonde zur Messung der lokalen Elektronendichte und einem 3-​Achsen-​Magnetometer ausgerüstet. Aufgrund der ungeplant niedrigen Bahn konnten nur 25:42 h an Daten aufgezeichnet und 1:55 h Daten in Echtzeit empfangen werden. Dennoch flossen sie in seinerzeit international in Wissenschaftskreisen viel beachtete Forschungsarbeiten ein.