Address:
Omega-1 Satellit
Nur eine Woche nach dem Fehlstart der letzten Kosmos 63S1  Rakete stand am 13.04.1963 in Kapustin Jar ein neues Exemplar dieses Typs startklar bereit. Diesmal gelang der Start und der Satellit, der die Bezeichnung Kosmos 14 erhielt, erreichte seine Umlaufbahn. Zur Aufgabenstellung verlautete aus der Sowjetunion die übliche Floskel, wonach der Satellit wissenschaftlichen Forschungen diente. Interessant ist die ungewöhnliche Projektbezeichnung „Omega“. Was sich hinter diesem Projekt verbarg, ist bis heute nicht detailliert bekannt. Meist werden die beiden gestarteten Satelliten (Kosmos 14 und Kosmos 23) als Vorversuch für die späteren meteorologischen Satelliten der Serie Meteor klassifiziert. Tatsächlich handelte es sich bei den Satelliten der Serie Omega um das Ergebnis eines bereits 1960 begonnenen Gemeinschaftsprojekts des OKB-​586 unter Michail K. Jangel und des VNIIEM von Andonik G. Iosifian. Ziel war die Schaffung eines fliegenden Laboratoriums zur Erprobung neuer Werkstoffe und elektro-​mechanischer Systeme zukünftiger Satelliten. Offiziell erhielt das Programm den Titel KEL (Abk. für russ. Космическая Электротехническая Лаборатория). Jedenfalls handelte es sich um einen frühen Versuch zur Entwicklung meteorologischer Satelliten. Wichtigstes Element war wohl die Erprobung eines „elektro-​mechanischen“ Systems (Schwungrädern) zur Orientierung des Satelliten um alle drei Achsen im Raum. Außerdem waren erstmals bei einem sowjetischen Satelliten große Solarzellenflächen montiert, die der Sonne nachgeführt werden konnten. Technische Lösungen, die sich als wegweisend erweisen sollten und die das Design des VNIIEM Entwurfs für einen meteorologischen Satelliten entscheidend beeinflußten. Somit legten die Omega Satelliten tatsächlich die Grundlagen für das spätere Modell Meteor. 137 Tage lang lieferte dieser erste Omega Satellit wertvolle Daten.