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Telstar II bei der Startvorbereitung
Zehn Monate nach dem Start des ersten Kommunikationssatelliten vom Typ Telstar folgte am 07.05.1963 das zweite Exemplar, diesmal mit der leistungsfähigeren

Delta-​B

. Obwohl Telstar I den Durchbruch der aktiven Satellitenkommunikation eingeläutet hatte, bedeutete der Start von Telstar II (A-​41) bereits das Ende des groß angelegten Projekts von AT&T. Denn wenige Wochen nach dem Start des ersten Telstar hatte der „Communications Satellite Act“ von US Präsident John F. Kennedy alle Pläne von AT&T für ein Monopol auf die satellitengestützte Kommunikation zerstört. Dementsprechend wurde das Programm auf ein experimentelles Niveau reduziert. Einige Verbesserungen sollten bei Telstar II eine stärkere Resistenz gegen die natürlichen und künstlichen irdischen Strahlungsgürtel bewirken, welche zu Ausfällen u.a. bei Telstar I geführt hatten. Sonst war Telstar II aber weitgehend identisch zu seinem Vorgänger. Allerdings kreiste er auf einer Bahn mit einem Apogäum von rund 10.800 km gegenüber nur 5.600 km bei Telstar I. Damit erhöhte sich auch die nutzbare Zeit für die Signalübertragung. Bis zum Mai 1965 arbeitete der Satellit erfolgreich und wurde wiederholt zu transatlantischen TV-​Übertragungen eingesetzt. Vier weitere flugfähige Exemplare kamen dennoch nicht mehr zum Einsatz. Als am 16.05.1965 der VHF-​Sender des Satelliten abgeschaltet wurde, blieb die Telemetrieübermittlung noch weiter aktiv, da man sich nützliche Erkenntnisse erhoffte.