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startbereite Thor-​DSV2A Able-​Star mit zwei Transit Satelliten
Der zweite Start einer Thor-​DSV2 A Able-​Star von der Vandenberg AFB scheiterte am 21.04.1964 vermutlich wegen eines menschlichen Fehlers. Ein versehentlich in der Position für den Bodentest belassener Schalter sorgte dafür, daß der Steuerungscomputer fehlerhafte Signale an die Thor sendete, die daraufhin aus der vorgesehenen Aufstiegsbahn ausbrach. Die Rakete sollte den Navigationssatelliten Transit 5BN-​3  auf eine Umlaufbahn bringen sowie einen Meßsatelliten vom Typ Radose 5 E-​2  (auch als Transit 5 E-​2  bzw. SN40 bezeichnet). Manche Quellen nennen auch zwei Radar Kalibrierungssatelliten vom Typ CalSphere als sekundäre Nutzlast. Die Nutzlasten stürzten nach dem Fehlstart in den Pazifik, wobei das Plutonium 238 aus dem SNAP 9 A Radioisotopen-​Generator an Bord von Transit 5BN-​3  beim Wiedereintritt freigesetzt und weiträumig verstreut wurde. Obwohl die USAF eine Gesundheitsgefährdung durch das radioaktive und giftige Plutonium ausschloß, mußte sie doch unter dem Druck der Öffentlichkeit alle weiteren derartigen Starts einstellen. Dabei hatten die für den Fall eines Fehlstarts vorgesehenen Sicherheitsmechanismen wohl alle wie vorgesehen funktioniert. Vier Stabilisatoren sollten den RTG gezielt in die Atmosphäre steuern, wo er dann verglühte. Genau das geschah offenbar auch. Programmgemäß war zuvor auch noch die Abtrennung der Endstufe ausgelöst worden, wie auch die Trennung der beiden Nutzlasten voneinander. Dennoch beschloß auch die US Navy aufgrund des Risikos und der höheren Kosten auf den Einsatz von RTG’s fortan zu verzichten und bei den Serienmodellen auf Solarzellenflächen zurückzugreifen.
Der Radose 5 E-​2 Forschungssatellit hätte verschiedene wissenschaftliche und technologische Aufgaben erfüllen sollen. So war er instrumentiert, um das Erdmagnetfeld mit hoher Präzision zu kartographieren. Außerdem sollte eine Karte des Sternenhimmels im UV-​Bereich erstellt werden. Vorgesehen war ferner die Erprobung eines neuen sonnenbezogenen Lagereferenzsystems. Und schließlich sollten die Sublimationsraten von Kadmium, Magnesium und silberbeschichtetem Kadmium bestimmt werden. Diese Experimente konnten nur wenige Monate später mit einem baugleichen Series 5 E Satelliten, Radose 5 E-​5 , nachgeholt werden.