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Start von Ranger VI
Nach längerer Pause wurde das Ranger Programm mit dem Start von Ranger VI (Ranger-​A), der ersten sogenannten Ranger Block-​III Raumsonde, wieder aufgenommen. Die Sonde startete am 30.01.1964 mit einer Atlas-​LV3 Agena-​B von LC-​12  in Cape Canaveral. Sie erreichte die projektierte Parkbahn um die Erde und begann von ihr aus wenig später den Flug zum Mond. Vier 25 mm-​Weitwinkel– und zwei 75 mm-​Telekameras sollten während der letzten 10 Minuten vor dem Aufschlag auf der Mondoberfläche bis zu 3.000 TV-​Bilder übertragen. Auf die Mondlandekapsel der Block-​II Sonden mit ihrem Seismometer wurde fortan verzichtet. Bei einer Entfernung von etwas über 2.000 km zum Mond wurde schließlich das Kommando zur Aktivierung der Kamerasysteme übermittelt. Beginnend in 1.448 km Entfernung bis herunter zu 6,4 km über der Mondoberfläche sollten kontinuierlich TV-​Bilder übertragen werden. Doch kam eine Bildübertragung aus zunächst unerklärlichen Gründen nicht zustande. Ranger VI schlug schließlich am 02.02.1964 um 09:25 UTC am westlichen Rand des Mare Tranquillitatis auf, nur 32 km vom geplanten Zielpunkt entfernt. Eine später durchgeführte Untersuchung ergab, daß die Kameras vermutlich durch eine elektrische Entladung noch in der Startphase zerstört worden waren. Für die an dem von zahllosen Rückschlägen gebeutelten Ranger Projekt Beteiligten bedeutete der Verlust der Mission eine tiefe Enttäuschung. Nach einer gründlichen Reorganisation des Programms hatte man sich einem Erfolg sehr nahe gefühlt.