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Am 27.03.1964 hob von Baikonur eine weitere Molnija 8K78  Rakete ab, diesmal mit einer Raumsonde vom Typ MV-​1  an Bord. Ziel der Sonde war die Venus, wo ein Landeversuch unternommen werden sollte. Der 27.03.1964 war das optimale Startdatum für seine solche Mission. Allerdings gibt es auch Berichte, wonach der Start bereits am 01.03.1964 hätte stattfinden sollen, wegen Problemen bei der Startvorbereitung aber zunächst verschoben werden mußte. Jedenfalls geriet bereits beim Aufstieg Block-​A der Rakete vorübergehend außer Kontrolle. Im Parkorbit um die Erde fiel dann das Lagestabilisierungssystem der Viertstufe aus, nachdem aus zunächst unbekannten Gründen die Energieversorgung für die pneumatischen Ventile des Systems zusammengebrochen war. Damit strandete die Sonde im Erdorbit und erhielt die Bezeichnung Kosmos 27, wurde also innerhalb der Kosmos-​Serie „versteckt“. Bereits einen Tag später verglühte die Block-​L Endstufe der Rakete mit der Nutzlast. Bei einem erfolgreichen Start hätte die Sonde vermutlich die Bezeichnung Venera 2 erhalten, eventuell aber auch Sond 1. Dank eines erstmals integrierten Datenrekorders konnten die Ereignisse, die zum Verlust der Kontrolle über die Raketenendstufe geführt hatten, doch noch rekonstruiert werden. Letztlich handelte es sich um eine zeitlich zu knapp gefaßte Sequenz von Schaltvorgängen, die daraufhin überarbeitet wurde.