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Start der Delta-C mit OSO-B2
Mit dem am 03.02.1965 von einer Delta-​C gestarteten OSO 2 (OSO-​B2, S-​17) setzte die NASA das zweite ihrer umfassend instrumentierten Sonnenobservatorien (Orbiting Solar Observatory) ein. Insgesamt sieben Meßkomplexe des Satelliten untersuchten die UV-​Strahlung der Sonne, ihre Ausstrahlung im Röntgenbereich und auch die solare Korpuskularstrahlung. Nach einigen anfänglichen Störungen an den Meßgeräten lieferte der Satellit bis Anfang November 1965 eine gewaltige Flut an Meßwerten. Dann war sein Vorrat an Gas zur Lageregelung nahezu aufgebraucht und OSO 2 wurde in einen stand-​by Modus versetzt. Schließlich wurde er nach 50 %iger Überschreitung der projektierten aktiven Lebensdauer abgeschaltet. Ein günstiger Sonnenstand erlaubte es im Juni 1966 sogar, OSO 2 nochmals für kurze Zeit zu aktivieren und wissenschaftliche Daten abzurufen.
OSO-​B2  war bei Ball Aerospace als Ersatz für den bei einem Unfall am 14.04.1964 schwer beschädigten OSO-​B gefertigt worden. Bei einem Spin-​Test hatte damals, ausgelöst durch elektrostatische Aufladung, die X-​248  Endstufe der Delta Rakete im Vorbereitungsgebäude gezündet. Elf (nach anderen Angaben zwölf) Techniker und Ingenieure erlitten teils schwere Verletzungen, drei starben im Laufe der nächsten drei Wochen. Aus den Überresten des schwer beschädigten Satelliten (darunter sechs der acht Instrumente), Qualifikationsmodellen diverser Baugruppen und einigen neu gefertigten Teilen war in Rekordzeit OSO-​B2  entstanden.