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Pegasus Mikrometeoritendetektorsatellit
Für die Mission Saturn SA-​9  bzw. Apollo A-​103  plante die NASA erstmals den Start eines Satelliten mit einer Saturn I Block-​2 Rakete. Die S-​IV Zweitstufe war hierzu von der Fairchild-​Hiller Corp. in einen großen Satelliten verwandelt worden. Zwei gewaltige Flächen von 29 m Spannweite und 7,4 m Breite bildeten eine Struktur von 214 m². Diese war mit 416 Meßflächen belegt, die der Bestimmung von Anzahl, Energie, Einschlagrichtung und –ort von Mikrometeoriten dienten. Denn die Aufgabe der Pegasus Satelliten war die Gewinnung von Informationen über die Gefahr von Mikrometeoriten für so große Raumfahrzeuge. Es gab nämlich diesbezüglich noch keine verläßlichen Daten zur Auslegung des Mikrometeoritenschutzes für die Apollo Raumschiffe. Und so wurde die Chance genutzt, drei dieser großen Satelliten praktisch nebenher im Testprogramm von Apollo mitfliegen zu lassen. Neben dem Start von Pegasus 1 diente der Start der Saturn SA-​9  am 16.02.1965 aber noch anderen Aufgaben. Eigentlich sollte erstmals eine von Chrysler gefertigte S-​I Stufe getestet werden. Als sich die Auslieferung von SA-​8  aber verzögerte, wurde die letzte vom MSFC der NASA gebaute Rakete, SA-​9 , vorgezogen. Wieder sollten Meßdaten zum Verhalten der Rakete gewonnen und erstmals die Boiler Plate Kapsel in der Umlaufbahn abgetrennt werden. Das maßstäbliche BP-​16  Modell des „echten“ Apollo Raumschiffs war eine einfache Aluminium-​Konstruktion. Eine zylindrische Sektion, die das Servicemodul repräsentierte, fungierte zugleich als Nutzlastverkleidung für die Pegasus Nutzlast. Darauf aufgesetzt war die konische Attrappe des Kommandomoduls. Nach einigen technischen Problemen mit dem Pegasus Satelliten (Pufferbatterie) und der Bodenausrüstung (Computer des Range Safety Systems) gelang der Start am 16.02.1965 von LC-​37 B in Cape Canaveral. Der Aufstieg der Rakete, der Abwurf des Rettungsraketen-​Systems und die Abtrennung von Boiler Plate #16 verliefen planmäßig, ebenso die Inbetriebnahme von Pegasus 1. Die NASA konnte auch diesen Testflug als Erfolg verbuchen. Pegasus 1 wurde am 29.08.1968 deaktiviert, verglühte aber erst zehn Jahre später. Apollo BP-​16  hielt sich sogar bis zum Juli 1985 im Orbit.