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Nach fast einjähriger Pause unternahm die Sowjetunion am 12.03.1965 wieder einen Startversuch mit einer Mondsonde vom Typ Luna E-​6 . Der Start der Molnija 8K78 Rakete von Baikonur gelang problemlos und der Block-​L mit der Nutzlast erreichte eine Parkbahn um die Erde. Doch ein Fehler im elektrischen System der Stufe verhinderte die Triebwerkszündung zum Verlassen des Erdorbits. Die Sonde mußte aufgegeben werden und erhielt die Bezeichnung Kosmos 60. Die Aufgabenstellung des „Satelliten“ wurde später mit Gammastrahlungsmessungen unter Einsatz der identischen Instrumente von Luna 10 beschrieben. Immerhin konnten wohl tatsächlich noch einige verwertbare Meßdaten gewonnen werden, bis die Sonde am 17.03.1965 verglühte. Unter den Leitern der verschiedenen am Luna E-​6  Projekt beteiligten Konstruktionsbüros brach nach dem neuerlichen Mißerfolg eine heftige Diskussion über die Verantwortung dafür aus. Schließlich fand man bei intensiven Tests heraus, daß unter Umständen der Anker eines elektromechanischen Spannungswandlers vom Typ PT-​500  blockieren konnte. Das führte wiederum umweigerlich dazu, daß dessen Wicklungen durchbrannten und es einen Kurzschluß gab, der das elektrische System der Block-​L Beschleunigungsstufe lahmlegte. Für die Zukunft wich man jedenfalls auf zwei PT-​200  Umformer aus, was allerdings Platz– und Gewichtsprobleme mit sich brachte.