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„Diapason“ D-​1A
„Diapason“ D-​1 A war der dritte französische Satellit und der zweite, der mit einer eigenentwickelten Rakete gestartet wurde. Eine Diamant-​A brachte ihn am 17.02.1966 vom Startkomplex „Brigitte“ im algerischen Hammaguir auf eine elliptische Umlaufbahn. Dabei verlief der Aufstieg der Rakete nicht ohne Probleme. Zunächst löste sich eine der beiden Halbschalen der Nutzlastverkleidung nicht von der Endstufe. Erst mit Aktivierung der Spinstabilisierung trennte sie sich ab. Dann konnte eine der vier Solarzellenflächen von D-​1 A nicht ausgeklappt werden. Dennoch erreichte der Satellit eine brauchbare Bahn und konnte in Betrieb genommen werden. Neben ionosphärischen Forschungen diente er hauptsächlich geodätischen Experimenten. Hierzu kam ein hochgenauer Oszillator für Dopplermessungen auf zwei Frequenzen zum Einsatz. Ein baugleicher Satellit D-​1 B wurde nicht gestartet, da er lediglich als Reserve für den Fall dienen sollte, daß der erste Startversuch fehlschlug. Doch schon D-​1 A operierte fünf Jahre lang sehr zuverlässig.
Ursprünglich trug der Satellit lediglich die „technische“ Bezeichnung D-​1 A. Anläßlich des bevorstehenden Starts suchten die Journalisten nach einem passenden Namen und verfielen auf „Zébulon“. Das war der Name einer Figur der damals sehr populären Kinderserie im französischen Fernsehen „Le manège enchanté“. Die Analogie zwischen dieser Figur und dem Satelliten war, daß sich das „Zébulon“ hüpfend auf einer Spiralfeder fortbewegte. Und eine ebensolche Feder besorgte die Trennung des Satelliten von der letzten Raketenstufe. Der inoffizielle Name fand rasch großen Zuspruch. Doch wegen der sprachlichen Ähnlichkeit zu einem anzüglichen arabischen Slangbegriff kam der Name aus Sicht des CNES keinesfalls in Betracht. Mit „Dispason“ (dt. Stimmgabel) wurde dann ein Name gefunden, der die Mission des Satelliten mit seinem ultra stabilen Quartz-​Oszillator gut beschrieb.