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GAMBIT-3 Block-I
Eine schwere Titan-​IIIB Agena-​D Rakete brachte am 24.02.1967 von der Vandenberg AFB einen großen Fotoaufklärungssatelliten des NRO auf seine Bahn. Nachdem bei den Startvorbereitungen keine nennenswerten Probleme mit der Nutzlast festgestellt worden waren, hatte sich der Start doch noch um drei Tage verzögert, als ein Defekt am Inertiallenksystem der Rakete entdeckt worden war. Nach Behebung dieses Problems gelang aber ein nahezu perfekter Start. Aus einem Orbit mit einem erdnächsten Punkt von lediglich 135 km Höhe fertigte der vierte Satellit des GAMBIT G³ Erprobungsprogramms mit seinem leistungsfähigen KeyHole KH-​8  Kamerasystem hochauflösende Aufnahmen von ausgewählten Objekten an. Die eigentliche fotografische Mission dauerte diesmal acht Tage. In dieser Zeit traten Probleme mit der Fokussierung der Kamera auf und es kam wiederholt zu Doppelbelichtungen. Insgeamt verlief der Flug aber erfreulich reibungslos. Umso enttäuschter waren die Bildauswerter, als die Auflösung der besten Aufnahmen nicht über 0,68 m hinauskam. Eine eingehende Analyse ergab später, daß man beim Versuch, einen bekannten Abbildungsfehler der Optik zu kompensieren, die Situation eher verschlechtert hatte. Die Prozeduren für zukünftige Missionen wurden daher überarbeitet. Erfreulich war hingegen, daß erstmals die Astro-​Position Terrain Camera fehlerfrei gearbeitet und Übersichtsaufnahmen mit einer Auflösung zwischen 30 und 36 m geliefert hatte. Mehr als ausreichend für die angestrebte Verwendung bei der Herstellung von Kartenmaterial. Die Aufnahmen der Stellar-​Kamera zeigte hingegen wieder das schon bekannte „Fogging“ Phänomen, wenn auch nicht so ausgeprägt, wie bei den vorangegangenen Flügen. Nach der Rückkehr der Filmlandekapsel unterzogen die Ingenieure den im Orbit verbliebenen Satellitenbus noch für einige Tage weiteren Tests. Dabei versagte das Reserve „roll joint“ System für die bewegliche Verbindung zwischen Photographic Payload Section (PPS) und Satellite Control Section (SCS). Das hatte zwar keinen Einfluß auf die primäre Mission, zog aber weitere Maßnahmen zur Steigerung der Zuverlässigkeit nach sich.