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GAMBIT-3 (spätere Ausführung) in der Montage
Eine Titan-​23 B Agena-​D der USAF beförderte am 24.10.1969 von Vandenberg eine klassifizierte Nutzlast aus dem Programm GAMBIT G³ mit KeyHole KH-​8  Kamera auf eine exzentrische Umlaufbahn, deren erdnächster Punkt etwa zwischen 120 km und 135 km schwankte. Bemerkenswert war aber vor allem das ungewöhnlich hohe Bahnapogäum von anfangs 757 km. Ursache dafür war ein Relais-​Defekt in der Agena-​Stufe, der die rechtzeitige Abschaltung ihres Triebwerks verhindert hatte. Der Betrieb auf einer derart exzentrischen Bahn war eine Herausforderung und machte die intensive Nutzung des sekundären Antriebssystems erforderlich. Als problematisch erwies sich auch die Kommandoübertragung, so daß einige Foto-​Sessionen nicht gestartet werden konnten. Zwei Kapseln mit belichtetem Filmmaterial wurden während der 14-​tägigen Mission ausgestoßen und kehrten zur Erde zurück. Dabei fand sich in einer zwischen dem aufgespulten Film eine Hutmutter, die sich während des Fluges gelöst hatte. Das hatte für die aktuelle Mission zwar keine Konsequenzen gehabt, führte aber zu einer kleinen konstruktiven Änderung. Auf der Agena flog als sekundäre Nutzlast ein BIT IV Signaldetektor, der die Frequenzbereiche 152 – 164 MHz und 700 – 1.000 MHz überwachte bzw. hinsichtlich auffälliger Signale scannte. Offiziell war das zwar eine Maßnahme gegen denkbare sowjetische Angriffe auf den Satelliten mit funkelektronischen Mitteln. Praktisch war aber die Rolle als Beschaffer von Signalmustern im Rahmen einer weiter gefaßten SIGINT Mission längst in den Vordergrund gerückt.