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Startvorbereitungen eines DMSP Block-5A Satelliten
Nachtaufnahme von Nord- und Mittelamerika bei Aurora Borealis aufgenommen durch den ersten DMSP Block 5A Satelliten

Mit einer Thor-​LV2 F Burner-​2 Trägerrakete gelangte am 11.02.1970 von der Vandenberg AFB das erste Exemplar der verbesserten DMSP Block VA Baureihe militärischer meteorologischer Satelliten auf seine polare Umlaufbahn. Mit diesem Modell löste man sich erstmals vom Erbe der TIROS (Television and InfraRed Observation Satellite) Serie, das ein Jahrzehnt lang die Auslegung der DMSP (Defense Meteorological Satellite Program) Satelliten bestimmt hatte. Die bisher eingesetzten Vidicon-​Kameras waren bei DMSP Block-​5 A F1  und seinen Nachfolgern durch zwei neue Kamerasysteme ersetzt worden, deren Bilder zeilenweise im sogenannten „line-​scan“ Verfahren abgetastet wurden. Dazu mußte man allerdings auch Abschied vom bisher praktizierten „wheel-​mode“ nehmen. Das neue Satellitenmodell erhielt eine 3-​Achsen-​Stabilisierung. Dazu kamen einen Drallrad, ein Horizont-​Scanner und Elektromagnete zum Einsatz. Auch dank der präzisen Ausrichtung in der Bahn lieferte der Operational Line Scanner sehr hochwertige Wolkenbedeckungsaufnahmen im sichtbaren (ca. 550 m Auflösung) und im IR-​Bereich (ca. 3.700 m Auflösung). Das war zwar eine spürbare Verbesserung im taktischen Einsatz. Dennoch wurden nur drei der Satelliten gestartet, da bereits der Bedarf an noch hochwertigeren meteorologischen Daten erkennbar wurde. DMSP Block-​5 A F1  (DAPP 1524) stand bis zum 30.04.1970 im Dienst (andere Quellen sprechen vom 19.03.1971). Probleme hatten vor allem die Schleifkontakte der Motoren für die mechanisch synchronisierten Sensoren und für die Steuerung um die Nickachse bereitet. Das Versagen des Kontrollsystems brachte schließlich auch das vorzeitige Ende der Mission, die bis dahin jedoch Bilder in exzellenter Qualität geliefert hatte.