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Montage von MS-T1 auf der Endstufe
Das japanische ISAS (Institute of Space and Astronautical Science) unternahm am 16.02.1971 den zweiten Startversuch ihres verbesserten Satellitenträgers Mu M-​4 S. Der erste Start im September 1970 war noch gescheitert, doch der zweite war erfolgreich. Die vierstufige Feststoffrakete brachte den Satelliten „Tansei“ (auch MS-​T1 ) vom Startgelände Kagoshima auf eine stabile Umlaufbahn im 1.000 km Höhenbereich. Primär diente der Start der Qualifizierung der Trägerrakete und so übertrug „Tansei“ eine Reihe von Telemetriesignalen. Bereits nach einer Woche (nach 96 Erdumläufen) waren allerdings die als Energiequelle dienenden Batterien erschöpft und die Datenübermittlung brach ab. Die meisten Bordsysteme hatten bis dahin fehlerfrei gearbeitet und insgesamt 37-​mal waren die zwischengespeicherten Daten vom Bandspeicher des Satelliten abgerufen worden. Nachdem beim mißlungenen ersten Startversuch ein einfacher Forschungssatellit verlorengegangen war, hatte man beim ISAS in Rekordzeit eine zweite Satellitenzelle für die technologische Mission umgerüstet. Den Verlust der wertvollen Instrumente bei einem erneuten Fehlstart wollte man nicht riskieren. Der Erfolg von MS-​T1  ebnete den Weg für den Wiederholungsstart mit dem Forschungssatelliten „Shinsei“ im September 1971.