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Nachdem bereits am 09.02.1971 der Zielsatellit Kosmos 394 seine Umlaufbahn erreicht hatte, konnte am 25.02.1971 der Jagdsatellit für den nächsten ASAT Test der Sowjetunion gestartet werden. Eine Zyklon-​2 11K69  Rakete brachte von Baikonur mit Kosmos 397 den Abfangsatelliten vom Typ I2P auf eine Bahn, die es ihm ermöglichte, sich innerhalb von lediglich zwei Orbits an sein Ziel anzunähern. In weniger als 10 m Entfernung zum Ziel löste Kosmos 397 die Schrapnell-​Ladung aus. Doch zur Überraschung aller Beteiligten meldeten die Sensoren von Kosmos 394 nicht einen einzigen Treffer. Tatsächlich war bei Tests im OKB-​52  (ZKBM) bereits ein konstruktiver Fehler am Nutzlast-​Trennmechanismus der Jagd-​Satelliten entdeckt worden. Der führte regelmäßig dazu, daß die Sequenz zur Entfaltung der Antennen und zum Ausfahren der Kampfladung vorzeitig initiiert wurde. Im Ergebnis wurde die Ladung in halb ausgefahrener Position blockiert. Bei Zündung der Ladung wurde der größte Teil der Schrapnell-​Splitter daher unter einem Winkel von 40 bis 60° relativ zur Flugrichtung abgefeuert. Im Konstruktionsbüro von Wladimir N. Tschelomej waren stillschweigend entsprechende Modifikationen eingeführt worden. Niemand hatte aber gewagt, dem Militär zu melden, daß die bereits ausgelieferten Nutzlastadapter einen schwerwiegenden Mangel aufwiesen…