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die Kapsel von Skylab 4 in der Morgendämmerung des 7. Februar 1974
eine der letzten Aufnahmen von Skylab vor der Landung der letzten Besatzung
Bereits seit Januar bereitete sich die Besatzung der Raumstation Skylab auf ihre Rückkehr zur Erde vor. Die letzten Experimente wurde abgeschlossen, Ergebnisse zur Erde übermittelt oder an Bord des angekoppelten Apollo Raumschiffs verstaut. Probleme mit dem zweiten Lageregelungskreisel führten dazu, daß im Januar zeitweise wieder das vorzeitige Ende der Mission erwogen worden war. Doch dann erreichte auch der suspekte Kreisel wieder die Nominaldrehzahl, nur um am 24.01.1974 erneut an Drehzahl zu verlieren. Schließlich wurde aber auf die vorgezogene Landung am 03.02.1974 verzichtet und beschlossen, die Mission planmäßig bis zum 08.02.1974 fortzuführen. Intensiv widmeten sich Gerald Carr, William Pogue und Edward Gibson jetzt der Sonnenbeobachtung, um bis zur für den 03.02.1974 geplanten EVA auch noch den letzten Meter Film im ATM zu belichten. Daneben hatten sie ein zunehmendes Fitnessprogramm zu absolvieren, das sie auf die Rückkehr zur Erde vorbereiten sollte. Am 06./07.02.1974 wurden die letzten Experimente abgeschlossen und ihre Ergebnisse gesichert, alle nicht mehr benötigten Instrumente und Apparaturen abgeschaltet, Verbrauchsmaterial in der Müllsektion entsorgt. Am 08.02.1974 wurden die internen Luken geschlossen und um 10:34 UTC legte die Apollo Kapsel mit der Skylab 4 Mannschaft von der Raumstation ab. Nach einer letzten Umfliegung des Skylab, wobei eine Serie von Fotos angefertigt wurde, leitete die Crew die Landung ein. Dabei kam es allerdings zu dramatischen Momenten, als zunächst ein Leck im primären Lagekontrollsystem entdeckt wurde und sich dann der sekundäre Kreis des RCS (wegen eines Bedienfehlers) nicht aktivieren ließ. Die Kapsel ging dennoch sicher am 08.02.1974 um 15:17 UTC im Pazifik in der Nähe des wartenden Bergungsschiffs USS „New Orleans“ nieder. Allerdings in der ungeliebten „stable two“ Lage, so daß die Astronauten kopfüber in ihren Gurten hingen. Ein Rekordflug über 2.016:16 h war erfolgreich zu Ende gegangen. Und mit ihm Amerikas erstes Raumstationsprogramm. Einen Tag nach der Landung von Skylab 4 wurde die Atmosphäre der Raumstation in All abgelassen und nach einigen abschließenden Tests das Skylab in einen autonomen Betriebsmodus versetzt. Pläne für den Start eines zweiten Skylab hatte die NASA zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben. Doch daß es mehr als 20 Jahre dauern würde, bis die USA mit dem Aufbau einer neuen Raumstation beginnen würden, ahnte damals wohl kaum jemand.