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Unter der Bezeichnung Kosmos 629 startete die Sowjetunion am 24.01.1974 mit einer Woschod 11A57  Rakete von Plesetsk einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Zenit-​2 M. Diese Satelliten mit dem Codenamen „Gektor“ und der Erzeugnisnummer 11F690 verfügten über ein Kamerasystem mit der Bezeichnung Ftor-​2R3 , das in der Lage war, Übersichtsaufnahmen geringer Auflösung anzufertigen. Typischerweise dauerte die Mission eines solchen Satelliten zwölf Tage und so endete auch der Flug von Kosmos 629 nach dieser Zeitspanne mit der Landung der Rückkehrkapsel. Zuvor war jedoch eine kleine Filmlandekapsel ausgestoßen worden. Es handelte sich um einen Prototypen (russ. Функционально-​Экспериментальные Установки) der SpK (russ. Спускаемая Капсула) Kapsel, die für das Jantar Aufklärungssatelliten Programm entwickelt wurde. Bei diesem Satellitentyp konnten während des Fluges Teile des Filmmaterials in zwei kleinen Landekapseln vorab zur Erde zurückgeführt werden, während der Hauptteil zusammen mit der Kameraausrüstung zum Ende der Mission landete. Bereits im Oktober 1973 war mit Kosmos 596 die Rückführung einer solchen Kapsel versucht worden, die jedoch fehlschlug. Diesmal gelang das Experiment aber, die FEU-​170 – 13  (№ 1702 bzw. 2 L) konnte am 05.02.1974 geborgen werden.