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First U.S. Mars Landing (1976)
Viking 1 Lander Panorama
Viking 1 Lander Aufnahme (im Vordergrund der Felsen „Big Joe“)
Eigentlich wollte die US Raumfahrtbehörde den amerikanischen Nationalfeiertag 1976, das „Bicentennial“, zu einem besonderen Spektakel nutzen. Für den 04.07.1976 war nämlich die Landung der Marssonde Viking 1 geplant. Doch bei der näheren Erkundung des Landegebietes zeigte sich, daß die Region nicht so eben war, wie man aufgrund der vorliegenden Mariner Fotos angenommen hatte. Daher nahm die Suche nach einem geeigneten Landegebiet nun unerwartet viel Zeit in Anspruch. Niemand wollte riskieren, daß Viking 1 in einem Krater oder auf einem Felsbrocken niedergehen würde. Eine Auswertung der zwischen dem 02.07.1976 und dem 11.07.1976 gewonnenen Fotos aus dem Marsorbit und ihr Vergleich mit Radardaten des Arecibo Teleskops führte nach kontroversen Diskussionen schließlich zur Auswahl eines neuen Gebietes in der Region Chryse Planitia. Hier ging der Viking 1 Lander am 20.07.1976 nieder. Obwohl auch in diesem Gebiet Unmengen an kleineren Felsbrocken das Bild bestimmten, kam die Sonde sicher zum Stehen. Nur 25 s nach der Landung begann die Übertragung des ersten Panoramabildes. Zahlreiche weitere sollten folgen. Bis auf das Seismometer arbeiteten auch die anderen Experimente fehlerfrei. Doch die mit einem Greifarm entnommenen Bodenproben zeigten bei ihrer Analyse keinen der erhofften Hinweise auf Leben. Weder das Pyrolyse-​Experiment mit radioaktivem C14, noch das Nährlösungsexperiment mit radioaktivem Kohlenstoff oder das Nährlösungsexperiment mit Analyse des Gasaustauschs ergaben Hinweise auf kohlenstoffbasierendes Leben. Andererseits waren einige Analyseergebnisse auch nicht ganz schlüssig, so daß die Wissenschaftler die Möglichkeit von Leben auf dem Mars nach wie vor nicht ausschließen wollten. Zudem ja nur Proben aus einem winzigen Gebiet des Planeten untersucht werden konnten. Ausgelegt war der Lander für einen 90-​tägigen Betrieb. Doch erst am 13.11.1982 brach der Funkkontakt zum inzwischen Thomas Mutch Memorial Station (nach dem 1980 verstorbenen Leiter des Viking-​Imaging-​Teams) genannten Lander ab. Bereits seit August 1980 konnte der Lander seine Daten nicht mehr an den im Orbit kreisenden Viking Orbiter 1 übermitteln, da dieser seinen Treibstoff für die Lageregelung aufgebraucht hatte. Der zweite Orbiter war bereits zwei Jahre zuvor ausgefallen. Damit konnten Meßdaten des Landers nur noch übertragen werden, wenn direkte Funksicht vom Landeplatz auf dem Mars zur Erde bestand. Das Deep Space Network der NASA konnte die schwachen Signale mit diesen Einschränkungen noch immer empfangen, bis das Signal nach der Übertragung einer Kommandosequenz endgültig abbrach. Versehentlich hatte man mit der Software, die eine verbesserte Laderegelung der Batterie beinhaltete, Speicherbereiche überschrieben, in denen die Kommandos zur Steuerung der Antenne abgelegt gewesen waren.