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Eine dreistufige Rakete des Typs Zyklon-​3 11K68  beförderte am 12.02.1979 den Satelliten Kosmos 1076 auf eine Bahn im 650 km Höhenbereich. Zehn Tage zuvor war ein erster Countdown noch abgebrochen und die Rakete in die Montagehalle zurückgerollt worden. Interessanterweise wurde bereits unmittelbar nach dem Start bekanntgegeben, daß der Satellit ozeanografischen Zwecken diente. Heute weiß man, daß sich unter der Bezeichnung Kosmos 1076 der erste Prototyp der ozeanografischen Radarsatelliten Okean-​E verborgen hatte. Konstruktiv griff man bei deren Entwicklung auf den Entwurf für den Zelina-​D Aufklärungssatelliten zurück. Für die beiden Okean-​E Testsatelliten wurden tatsächlich sogar zwei Satellitenzellen aus der Zelina-​D Serienproduktion modifiziert. Kosmos 1076 verfügte noch nicht über das wichtigste Instrument der späteren Okean-​O Serie, das Radarsystem. Dagegen lieferten ein Radiometer, ein Photometer und ein Temperatur-​Meßkomplex bereits Daten zur Meerestemperatur, Wellenhöhe, Eisbedeckung u.a.m. Außerdem konnten die Meßdaten von Hochseebojen empfangen und weiter übertragen werden. Kosmos 1076 stellte seinen Betrieb im März 1980 ein. Die Entwurfslebensdauer hatte bei lediglich sechs Monaten gelegen.