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Den zweiten Satelliten ihrer Applications Explorer Mission Serie startete die NASA am 18.02.1979 mit einer Scout-​D1 von Wallops Island. AEM 2 bzw. AEM-​B erhielt nach dem wichtigsten Instrument an Bord den Zweitnahmen SAGE (Stratospheric Aerosol and Gas Experiment). Der von Boeing gebaute, spinstabilisierte Satellit maß die einfallende solare Strahlung und half so, die Konzentration von Aerosolen und Ozon in der Atmosphäre zu bestimmen. Die gewonnenen Daten führten später zu wichtigen Erkenntnissen hinsichtlich des zunehmenden Ozonabbaus und zur globalen Erwärmung. U.a. begründeten die Daten später maßgeblich das Verbot von FCKW und FKW. Die Messungen erfolgten derart, daß ein Photometer die Sonne in vier Spektralbereichen vom nahen IR bis zum blau beobachtete. Und dies jeweils während des Sonnenauf– und untergangs in der Umlaufbahn durch die Stratosphäre hindurch. Das entsprechende Konzept war mit dem Stratospheric Aerosol Measurement (SAM) Experiment während des ASTP (Apollo-​Soyuz Test Project) 1975 erstmals erfolgreich getestet worden (SAM II flog 1978 auf Nimbus 7). Nach dem 15.05.1979 traten erste Probleme mit der Energieversorgung des Satelliten auf, dennoch konnten die Messungen bis zum 19.11.1981 fortgesetzt werden. Am 07.02.1982 brach schließlich der Funkkontakt ab, nachdem die Pufferbatterie endgültig ausgefallen war. Dennoch hatte der Satellit die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt. Der SAGE Sensor flog in den Folgejahren noch auf einer Reihe weiterer Satelliten, so daß eine umfangreiche Datenbank mit Meßdaten aufgebaut werden konnte, die sowohl die jahreszeitlichen wie auch langfristigere Entwicklungen dokumentierte.