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„Ayame“ 2

Die japanische Raumfahrtagentur NASDA startete am 22.02.1980 mit einer dreistufigen N-​I Rakete den Kommunikationssatelliten ECS 2 bzw. ECS-​b mit dem Eigennamen „Ayame“ 2 auf eine geostationäre Übergangsbahn. Der Satellit sollte Kommunikationsexperimenten im Millimeterwellenbereich dienen, was bereits die Aufgabenstellung des ersten Experimental Communications Satellite gewesen war. ECS hatte die Aufgabe nicht erfüllen können, da er von der dritten Raketenstufe gerammt worden war, woraufhin der Funkkontakt abbrach. Um die Ziele des Programms doch noch zu erreichen, wurde das ECS Proto-​Flugmodell in einen einsatzfähigen Satelliten verwandelt. Doch auch ECS-​b stand unter keinem glücklicheren Stern. 8 s nach der Zündung des Apogäumstriebwerks ging der Funkkontakt zu „Ayame“ 2 verloren. Eine Anomalie während der Brennphase des Triebwerks wurde diesmal hierfür verantwortlich gemacht. Nach diesem Zwischenfall konnte der Funkkontakt zum Satelliten nicht wieder hergestellt werden. Die Mission war somit ein Totalverlust und fügte dem Ansehen der NASDA in der japanischen Öffentlichkeit schweren Schaden zu. Die Raumfahrtagentur zog aus beiden Zwischenfällen ihre Lehren, setzte das ECS Programm aber nicht fort. Die Untersuchung eines noch vorhandenen weiteren von Aerojet in den USA bezogenen Apogäumstriebwerks zeigte eingeschlossene Blasen im Feststofftreibsatz. Dieser Fertigungsmangel erklärte möglicherweise die Explosion der Kickstufe von „Ayame“ 2.