Beim Start einer Titan-34D (ohne Drittstufe) von der Vandenberg AFB gelangten am 25.06.1984 zwei geheime Nutzlasten auf ihre Bahnen. Obwohl sie entsprechend der neuen Geheimhaltungsvorschriften nur als USA 2 bzw. USA 3 bezeichnet wurden, war doch klar, daß es sich bei USA 2 um einen Fotoaufklärungssatelliten HEXAGON KH-9 handelte und bei USA 3 um einen SIGINT Satelliten zur Analyse von Radarsignaturen. Die Hauptnutzlast, der Allgemeinheit auch als „Big Bird“ bekannt, bildetete bis Mitte der 1980er Jahre das Rückgrat der amerikanischen Satellitenaufklärung. Zwei Kameras von 1,52 m Brennweite lieferten Aufnahmen von bis zu 0,6 m Auflösung. Die Fotos konnten mit wenigstens vier Landekapseln zur Erde zurückgeführt werden. Bei den letzten Exemplaren fehlte das Mapping Camera System (MCS), das eine fünfte Kapsel beschickt hatte. Die enorme Größe der Satelliten erlaubte auch das Mitführen großer Treibstoffvorräte und damit umfangreiche Bahnmanöver über einen langen Zeitraum. Verantwortlich für das Programm mit dem Codenamen HEXAGON war das NRO. Bei dieser Mission ergab sich die Gelegenheit zur Mitnahme des STP S85-1 Wissenschaftspakets. Dieses umfaßte zwei Experimente der US Navy (Polar Ozone and Aerosol Measurements — POAM) bzw. USAF (Upper Atmosphere Composition Spectrometers — UACS). Während UACS wertvolle Daten zum Aufbau der oberen Atmosphäre lieferte, konnten von POAM nur wenige Informationen zur Ozon– und Aerosol-Konzentration gewonnen werden. Immerhin rechtfertigten diese eine Nachfolgemission. Unbefriedigend war dagegen das Ergebnis der primären Aufklärungsmission. HEXAGON SV-19 war der erste Satellit des Block IV Bauloses, bei dem einige Verbesserungen eingeführt worden waren. So verfügten die Satelliten nun über ein neues und leistungsfähigeres Kommandosystem, das auf dem Einsatz von Magnetdrahtspeichern basierte. Eben diese bereiteten während Mission 1219 aber massive Probleme. Nach diversen Bit-Fehlern in den PPMUs (Parallel Programmable Memory Units) brach das Kommandosystem schließlich komplett zusammen. Zunächst war nur die „B-Seite“ des ECS (Extended Command System) von den Problemen betroffen gewesen. Dank der Redundanz brachte das vorläufig gemäß der etablierten Prozeduren nur Einschränkungen im Betrieb mit sich. Der Versuch, das Problem am 30.06.1984 mit einer geänderten Software zu beheben, führte zu keinem wirklichen Erfolg. Vielmehr bewirkte ein neuerlicher Speicherfehler zwei Tage später, daß der Satellit automatisch in den Notfallmodus wechselte. Die fotografische Mission wurde eingestellt, der Satellit mit seinen Solarzellenflächen bestmöglich auf die Sonne ausgerichtet. Zwar konnte am 02.07.1984 der Routinebetrieb wieder aufgenommen werden, doch eine Woche später versagte die „B-Seite“ des ECS endgültig. Die eigentlich alle drei Tage stattfindenden Bahnkorrekturen mit nur einem funktionierenden ECS Bus zu unternehmen, verbot sich aus Sicherheitsgründen. Daher wurde der Satellit am 11.07.1984 auf einen höheren leicht elliptischen Orbit angehoben, den man ohne regelmäßige Korrekturen während der nächsten 30 Tage natürlich absinken lassen wollte. Um eine Mindestausbeute an Aufklärungsergebnissen sicherzustellen, wurde zudem die Aufnahmerate beschleunigt. Damit mußte die Rückführung der ersten Filmlandekapsel vorgezogen werden. Am 05.08.1984 sichtete die Besatzung eines Flugzeugs der 6594 th Test Group die einkommende Kapsel. Doch hatte sich die Fallschirmkappe nicht sauber entfaltet. Bei einem zweiten Anflug wurde der Schirm beschädigt und kollabierte. ParaRescue Schwimmer konnten die Kapsel aber sichern und bergen. Der forcierte Betrieb von HEXAGON SV-19 wurde auch in den nächsten Wochen beibehalten, da eine Lösung des ECS Problems nicht in Sicht war und vielmehr auch der Ausfall des zweiten Busses drohte. Am 04.09.1984 versagte dann auch noch ein Teil im Filmtransportmechanismus, was zur sofortigen Deaktivierung der hinteren Kamera führte. Wiederinbetriebnahmeversuche blieben erfolglos, so daß man ab 06.09.1984 einen monoskopischen Betrieb aufnahm. Nur zwei Tage später schickte der nächste Bit-Fehler den Satelliten aber wieder für einen Tag in den Sicherheitsmodus. Immerhin erfüllten sich die Hoffnungen, daß die Probleme mit dem Filmtransport nur die zweite Kapsel betrafen. Als diese am 24.09.1984 ausgestoßen und wenig später in der Luft abgefangen war, konnte tatsächlich der stereoskopische Kamerabetrieb wieder aufgenommen werden. Da die Mission ihre Minimalziele nun erfüllt hatte, wurde entschieden, das Risiko einzugehen, mit nur einem teilweise funktionierenden ECS wieder in den Normalbetrieb mit regelmäßigen Bahnkorrekturen überzugehen. Doch am 10.10.1984 fiel das ECS endgültig aus. Schon nach 109 statt der geplanten 302 Tage endete damit die Mission. Nur dank des „Lifeboat“ Modus konnte der Satellit am 11.10.1984 mitsamt der nicht beschickten vierten Filmlandekapsel kontrolliert zum Absturz gebracht werden, nachdem zuvor wenigstens noch RV 3 ausgestoßen worden war. Obwohl die Kapsel 27 km vom berechneten Punkt herunterkam und aufgrund der Beschickung mit nur 36% der theoretisch möglichen Filmmenge langsamer als gewöhnlich sank, gelang der erfahrenen Flugzeugbesatzung in knapp 4 km Höhe das Abfangmanöver (es sollte das letzte im US Aufklärungssatellitenprogramm bleiben, wie sich später herausstellte). Trotz der widrigen Umstände waren bei HEXAGON Mission 1219 immerhin 55% des gesamten Filmvorrats belichtet und geborgen worden. Für die Missionsplaner war das allerdings ein unbefriedigendes Ergebnis.
Der weitaus kleinere P-11 Subsatellit USA 3 (SSF-D) verfügte über einen eigenen Antrieb, so daß der Satellit auf höhere Kreisbahn in durchschnittlich 700 km Höhe gebracht werden konnte. Er überwachte nach unbestätigten Angaben beispielsweise die Radarabstrahlung bei sowjetischen und chinesischen Raketentests. Bei seiner Nutzlast könnte es sich um das zweite FARRAH Paket gehandelt haben. Motorola hatte Anfang der 1980er Jahre wenigstens zwei von ihnen gebaut. Die Zuordnung zu einer bestimmten Mission bleibt aber aufgrund der geltenden Geheimhaltung spekulativ.