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Prognos 10 / Interkosmos 23

Im Rahmen des multinationalen Interkosmos Programms startete die Sowjetunion am 26.04.1985 den Forschungssatelliten Interkosmos 23 (Prognos 10, Intershock). Seit 1972 setzte die Sowjetunion die Prognos Satelliten ein, die die solare Partikelstrahlung erforschten und die Aktivitäten der Sonne (Sonneneruptionen) beobachteten. Sie ähnelten in ihrer Aufgabenstellung den amerikanischen IMP (Interplanetary Monitoring Platform) Satelliten des Explorer Programms. Prognos 10, der letzte Satellit der ursprünglichen SO-​M Baureihe, war speziell für das internationale „Intershock“ (russ. Интершок) Projekt zur Erforschung von Schockwellen im Plasma instrumentiert worden. Zur Ausrüstung des Satelliten zählten u.a. ein Plasmaspektrometer, ein triaxiales Fluxgate Magnetometer, ein Photometer zur Registrierung solarer Röntgenstrahlungsausbrüche, ein Analysekomplex für Fluktuationen der VLF Radiowellen und ein Experiment zur Erforschung des Einflusses von Schockwellen auf energiereiche Teilchen. Eine Molnija-​M 8K78M mit Block-​SO-​L brachte den Satelliten auf eine stark exzentrische Umlaufbahn mit einem Apogäum bei rund 195.000 km. Bis zum 11.11.1985 übertrug der unter Federführung der Tschechoslowakei äußerst modern instrumentierte Satellit einmalige Meßdaten, die Wissenschaftlern in der ganzen Welt zur Auswertung zugänglich gemacht wurden.