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Die Sowjetunion nahm am 28.07.1986 die Erprobung eines neuen Typs von Erderkundungssatelliten auf. Kosmos 1766, den eine Zyklon-​3 11K68  Rakete von Plesetsk aus auf eine Bahn im 600 km Höhenbereich transportiert hatte, war der erste Prototyp des Modells Okean-​O1 . Die dritte Generation sowjetischer ozeanographischer Satelliten war u.a. mit mehreren Multispektralscannern, abtastenden Radiometern, einem Magnetometer und vor allem einem Seitensichtradar ausgerüstet. Letzteres hatte bei einer Schwadbreite von 450 km eine Bodenauflösung von 1,3×2,6 km. Mit diesen Daten wurden u.a. die Planung von Eisbrechereinsätzen und die Navigation von Frachtschiffen durch eisfreie Fahrrinnen in den Eisfeldern unterstützt. Die Sowjetunion hatte über Jahrzehnte hinweg eine funktionierende Versorgung der Siedlungen und Industriestandorte Sibiriens auch über den „Nördlichen Seeweg“ und die großen sibirischen Ströme organisiert. Unter Einsatz von modernster Technik, darunter Atom-​Eisbrecher, Satelliten-​Navigation und Satelliten-​Eiserkundung, konnte die Versorgung weitgehend perfektioniert werden, brach jedoch nach dem Ende der Sowjetunion rasch nahezu vollkommen zusammen, als diese Hilfsmittel nicht mehr zur Verfügung standen.