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Satellit vom Typ MOS
MESSR Sensorbild von MOS 1

Mit dem Projekt des Marine Observation Satellite stieg die japanische Raumfahrtorganisation NASDA in den 1980er Jahren in die Entwicklung und den Betrieb eines eigenen Erderkundungssatelliten ein. Der Inselstaat Japan verlegte sich dabei speziell auf die Erkundung der Weltmeere. Die Instrumentierung von MOS bildete eine Multispectral Electronic Self-​Scanning Radiometer, ein Visible and Thermal Infrared Radiometer und ein Microwave Scanning Radiometer. Das MESSR deckte vier Frequenzbänder zwischen 0,51 und 1,1 µm Wellenlänge ab. Die Auflösung erreichte 50 m bei einer Schwadbreite von 200 km. Das VTIR arbeitete mit 6 Frequenzbereichen zwischen 0,5 und 12,5 µm. Und das MSR ließ sich auf zwei Frequenzen betreiben. Mit dieser Ausrüstung konnte der Satellit u.a. die Eisverteilung, die Schneebedeckung, den Chlorophyll-​Gehalt und die Oberflächentemperatur der Meere sowie den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre und Schnee– und Regenfälle messen bzw. beobachten. Ein DCS (Data Collection System) erlaubte es zudem, Meßdaten land– und seegestützter Meßplattformen zu übertragen. Die sonnensynchrone Bahn des Satelliten war für wiederholende Überflüge alle achtzehn Tage berechnet. Der für einen 2-​jährigen Betrieb konzipierte Satellit „Momo“ 1 (MOS 1) wurde am 19.02.1987 mit einer zweistufigen Ausführung der N-​II Rakete (dem letzten Exemplar) von Tanegashima gestartet. Er blieb bis zum 29.11.1995 in Betrieb und übertraf damit weit die in ihn gesteckten Erwartungen. Allerdings war es bereits am 28.07.1987 zum Ausfall seines Orientierungssystems gekommen. Nach Aktivierung des Backup-​Systems konnten ab dem 04.08.1987 wieder Sensordaten empfangen werden. Bodenstationen hierfür waren nicht nur in Japan, sondern auch in Südostasien, Australien, Europa und Kanada eingerichtet worden. Aufgrund der Probleme mit MOS 1 wurde der Start eines zweiten Exemplars um zunächst ein Jahr aufgeschoben, um Verbesserungen umsetzen zu können. Schließlich fand sein Start im Februar 1990 statt.