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Im Gegensatz zu den anderen Raumfahrtnationen, die ganz oder teilweise auf geostationäre Satelliten für die Gewinnung weltraumgestützter meteorologischer Informationen setzten, basierte das sowjetische Netzwerk auch Ende der 1980er Jahre noch ausschließlich auf Satelliten, die im mittleren Höhenbereich kreisten. Am 05.01.1987 startete mit Meteor-​2 15  ein weiterer Vertreter des bewährten Meteor-​2  Modells mit einer Zyklon-​3 11K68  Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. Diese Satelliten verfügten als Hauptinstrument über drei opto-​mechanische abtastende TV-​Systeme, die wiederum aus zwei Telefotometern mit 2 bzw. 1 km Bodenauflösung bei 2.100 bzw. 2.600 km Schwadbreite und einem IR-​Radiometer (8 km Auflösung bei 2.800 km Schwadbreite) bestanden. Dazu kamen ein Radiometer zur Messung von elektromagnetischen Feldern im Weltraum und ein 8-​Kanal IR-​Radiometer zur Erstellung von Temperaturprofilen der Atmosphäre. Ferner zählte ein Komplex zur Aufnahme und Weiterleitung meteorologischer Daten von autonomen Meßstationen zur Ausrüstung. Somit konnten die Satelliten Temperatur– und Feuchtigkeitsprofile der Atmosphäre erstellen, die Oberflächentemperatur von Gewässern ermitteln, die Schneegrenze kenntlich machen, die Eisbedeckung kartieren, die Höhe der Wolkenobergrenze bestimmen und TV-​Bilder der Erdoberfläche bzw. der Wolkenbedeckung übertragen. Diese Informationen waren zur Auswertung u.a. dem meteorologischen Dienst der Sowjetunion und diversen militärischen Dienststellen zugänglich. Auch wenn die Sensorausrüstung im Vergleich zu westlichen Modellen bescheiden wirkte, verbesserten die Meteor Satelliten die Vorhersage des sowjetischen meteorologischen Dienstes spürbar. Doch angesichts der Größe des Territoriums hätte es einer sehr umfangreichen Konstellation bedurft. Und diese konnte nie nachhaltig aufgebaut werden.