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In vergleichsweise rascher Folge starteten 1987 Progress Versorgungsraumschiffe zur neuen sowjetischen Raumstation Mir. Das beim Start nur rudimentär ausgestattete Basismodul der Mir erhielt im Rahmen dieser Flüge u.a. die wissenschaftliche Ausrüstung nachgeliefert, die eine vernünftige Nutzung erst möglich machte. Progress 28 startete am 03.03.1987 um 11:14 UTC von Baikonur mit einer Sojus-​U2 11A511U Rakete. Aus einem vorläufigen Orbit näherte sich der Frachter binnen zwei Tagen der Raumstation und koppelte dort nach einem autonom geführten Rendezvousmanöver am 05.03.1987 um 12:43 UTC an. Juri Romanenko und Alexander Lawejkin, die Kosmonauten an Bord der Mir, freuten sich bereits auf frisches Obst und Gemüse sowie die Post ihrer Verwandten, die mit Progress eingetroffen waren. Weiter wurden die Vorräte an Wasser, Treibstoff, Atemluft und technischen Gasen ergänzt. Unter den neuen Apparaturen, die eingetroffen waren, befand sich die Anlage „Korund“ zur Züchtung von Kristallen unter Mikrogravitation­bedingungen. Zahlreiche Stamm– und Gastbesatzungen der Mir sollten später erfolgreich mit diesem Gerät experimentieren. Bevor „Korund“ aber in Betrieb genommen werden konnte, mußten Romanenko und Lawejkin zunächst die Energieverteilung der Station rekonfigurieren. Denn der Energiebedarf des Experiments bedeutete eine Herausforderung für das elektrische System des Basismoduls.