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die startbereite erste Delta 6925

Der erste Navigationssatellit der zweiten Navstar Generation (Navstar Block-​II) wurde unter der Bezeichnung USA 35 am 14.02.1989 von Cape Canaveral gestartet. Trägerrakete von Navstar 14 (GPS 14, SVN 14) war die gleichfalls erstmals eingesetzte Delta 6925  (Delta II). Das eigentlich schon ausgelaufene Delta Programm hatte nach der „Challenger“ Katastrophe einen unerwarteten Aufschwung erhalten. Zwar bekundeten nur wenige kommerzielle Kunden Interesse daran, ihre Kommunikationssatelliten mit der Delta starten zu lassen. Umso größer war aber das Interesse der USAF an einem zuverlässigen Träger. Allein der „Großauftrag“ zum Start der nächsten Generation der GPS Satelliten sicherte die Entwicklung eines in vielen Details verbesserten und leistungsfähigeren Modells. Bereits am 01.08.1986 hatte die USAF Forschungs– und Entwicklungsaufträge im Wert von jeweils 5 Mio. $ für ein neues Medium Launch Vehicle (MLV) an McDonnell Douglas, Martin Marietta, General Dynamics und Hughes Aircraft vergeben. Am 21.01.1987 erhielt MDD den Auftrag zum Start von zunächst sieben GPS Satelliten, der bald darauf um dreizehn weitere aufgestockt wurde.
Für die USAF begann mit diesem Start nun endgültig der Aufbau eines operationellen Netzes von militärischen Navigationssatelliten. Geplant war ein Start aller zwei bis drei Monate bis zur Indienststellung des Netzes mit 21 Satelliten plus drei Reserveexemplaren. Innerhalb von knapp viereinhalb Jahren wurde diese Ausbaustufe, nicht zuletzt dank der Zuverlässigkeit der Delta II, schließlich auch wirklich erreicht. Die Satelliten der zweiten GPS Generation strahlten weiterhin zwei L-​Band Signale (L1 und L2) aus. Jeweils zwei Rubidium– und zwei Cäsium-​Uhren bildeten die Referenz. Leistungsfähigere Solarzellen und Batterien sollten zu einer 50% höheren garantierten Lebensdauer beitragen (dieses erste Exemplar wurde erst nach über elf Jahren zurückgezogen). Vor allem aber konnten sie nun zwei Wochen ohne Kontakt zu einer Bodenstation operieren.