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Gorisont Kommunikationssatellit

Eine Proton-​K 8K82 K mit Block-​DM-​2 11S861 Bugsierstufe startete am 26.01.1989 von Baikonur — nur gut zwei Wochen nach dem letzten Proton-​Start von der benachbarten Rampe auf Platz 200. An Bord befand sich der Kommunikationssatellit Gorisont 17, der schließlich über 53° Ost stationiert wurde und dort der Übertragung von TV-​, Radio– und Telegrafiesendungen sowie von Telefongesprächen diente. Ausdruck der veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse war im Juli 1993 der Verkauf des Satelliten an die ursprünglich auf St. Kitts und Nevis, Kleine Antillen (später in Fort Wayne, Indiana) beheimatete Rimsat Ltd. Der Vertrag im Wert von 150 Mio. $ betraf zudem den Start von drei weiteren Gorisont Satelliten und vier weiteren des neuen Modells Ekspress. Die geschäftliche Basis der Rimsat Ltd. war die gewinnbringende Vermarktung der dem Pazifik-​Königreich Tonga zugesprochenen Orbitalpositionen. Der nach dem Betreiberwechsel TongaStar 1 getaufte Satellit konnte allerdings bald schon nur noch auf einem inklinierten Orbit über 134° Ost betrieben werden. Doch Im November 1993 und Mai 1994 erreichten zwei neue Rimsat Satelliten vom Gorisont Typ ihren Orbit. Bereits im März 1993, noch vor der Unterzeichnung der ersten Verträge, war die Rimsat Ltd. jedoch in ernste finanzielle Probleme geraten, die erst durch den Verkauf von 45% der Unternehmensanteile an den reichen malaysischen Unternehmer Dato Tajudin bin Ramli vorläufig überwunden werden konnten. Drei Jahre nach der Übernahme des ersten Satelliten schuldete die Rimsat Ltd. dem russischen Informkosmos Konsortium aber noch immer 80% der vereinbarten Summe. Nach einer Insolvenz nach Chapter 11 des US Rechts 1995 kam es daher zu einer Serie von Klagen und Gegenklagen zwischen der Rimsat Ltd., deren Anteilseignern und den russischen Partnern einschließlich der russischen Raumfahrtorganisation Российское Космическое Агентство (RKA). Letztere hatte den Versuch unternommen, die Kontrolle über die Satelliten zu übernehmen und sie durch den heimischen Satellitenbetreiber Intersputnik selbst gewinnbringend zu vermarkten. TongaStar 1, der zuletzt nur noch als Platzhalter fungiert hatte, machte aber erst im Januar 1997 Slot frei und wurde abgeschaltet.