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LACE (oben) und RME in der Nutzlastverkleidung

Unter weitgehender Geheimhaltung startete die SDIO (Strategic Defense Initiative Organization) am 14.02.1990 von Cape Canaveral eine Delta 6920. Ihre Nutzlast bestand aus den Satelliten USA 51 und USA 52. Dabei verbarg sich unter USA 51 das sogenannte Low-​power Atmospheric Compensation Experiment, kurz LACE oder auch LOSAT-​L. USA 52 trug dagegen auch die Namen RME (Relay Mirror Experiment) bzw. LOSAT-​R. Der vom NRL entwickelte LACE Satellit diente dabei als Ziel für bodengestützte Laser. Ein Laserreflektor war dazu an einem 46 m langen Ausleger installiert. Insgesamt verfügte LACE über 210 Laser Sensoren sowie zahlreiche Ausleger und Paneele. Die Laserstrahlen wurden von der Air Force Maui Optical Station (AMOS) auf Hawaii ausgesendet. Die Detektoren ließen dann eine Bestimmung zu, welcher Lasertyp am effektivsten die Atmosphäre durchdringen und als Waffe eingesetzt werden konnte. Insgesamt waren wiederholte Tests in einem Zeitraum von zwei Jahren geplant. LACE trug auch einen UV-​Sensor sowie ein Gerät zur Ermittlung der natürlichen Neutronenstrahlung. Während das UPI Experiment der Beobachtung von startenden Raketen diente, sollte mit der ABE Nutzlast versucht werden, anhand der Strahlungswerte zwischen Sprengköpfen und Attrappen zu unterscheiden.
Mit dem RME Satelliten wurde dagegen die Genauigkeit untersucht, mit der ein Laserstrahl von einem Satelliten zur Erde zurück reflektiert werden kann. In Rund 460 km Bahnhöhe traf der Laserstrahl dabei auf einen 61 cm Spiegel, von dem er zu einer anderen Bodenstation umgelenkt wurde. Für das Experiment wurden zwei Bodenstationen auf Hawaii gebaut, der Sender auf dem Mount Haleakala und der Empfänger am Fuß des Berges. Obwohl ein Gyroskop schon kurz nach dem Start ausfiel, arbeitete auch der RME Satellit sehr erfolgreich. Mehr als 60 Laser-​Relais Kampagnen konnten erfolgreich durchgeführt werden. Wobei der Kontakt zum Spiegel bis zu 80 s aufrechterhalten werden konnte. Dabei lag die Zielgenauigkeit 10-​mal höher, als von der USAF gefordert.
Die Ergebnisse von LACE und RME bestärkten das Pentagon in der Auffassung, daß es möglich war, anfliegende Raketen und Sprengköpfe auch außerhalb der Startphase zu lokalisieren und mit bodengestützten Lasersystemen unter Zwischenschaltung satellitengestützter Umlenkspiegel zu zerstören. Eine Fülle weiterer technischer Probleme sowie geänderte geopolitische Bedingungen verhinderten aber bis heute zum Glück eine Umsetzung dieser Pläne.