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Eine Kosmos-​3M 11K65 M Rakete beförderte am 05.02.1991 den Navigationssatelliten Kosmos 2123 vom Kosmodrom Plesetsk aus auf eine Umlaufbahn. Der Satellit vom Typ Zikada (Erzeugnis 11F643) wurde in das bestehende Netzwerk derartiger Satelliten integriert und diente später überwiegend nichtmilitärischen Navigationsaufgaben, so z.B. der Unterstützung der sowjetischen Hochseefischereiflotte, der Handelmarine oder von Wissenschaftlern der Akademie der Wissenschaften. Diese Mission war jedoch in einer Hinsicht etwas Besonderes, da der Satellit zusätzlich zwei Amateurfunknutzlasten mitführte. Die Pakete trugen die Bezeichnung RS-​12  und RS-​13  (Radio Sputnik). Die Transponder von RS-​12  und RS-​13  arbeiteten auf verschiedenen Frequenzen. Sie ermöglichten u.a. die Kommunikation mit einem Autotransponder, dem sogenannten „Robot“ Operator aber auch beispielsweise die Übermittlung von slow-​scan television (SSTV) Bildern. Trotz oder gerade wegen ihrer einfachen Funktionsweise erfreuten sich die beiden RS Nutzlasten bei der internationalen Amateurfunkgemeinde großer Beliebtheit. Am 20.08.2002 stellten die Amateurfunknutzlasten plötzlich ihren Betrieb ein. Obwohl es keine offizielle russische Stellungnahme hierzu gab, verlautete aus Amateurfunkkreisen dazu, daß die heftige solare Aktivität im Juli/August 2002 zunächst die Kommandoempfänger und später auch die Funkbaken des Satelliten zerstört hatte.